21.06.2019

Profis in der Staudenpflege

Von Bert Stankowski
aktualisiert am 03.11.2022
Viele Stauden-Pflanzen sind imposante Erscheinungen, wie etwa der hoch aufstrebende Wasserdost (Eupatorium). Durch seine Selbstaussaat könnte er aber lästig werden. Schnell wächst er in andere Gartenbereiche. Dort verdrängt er weniger konkurrenzfähige Pflanzen. Also wichtig: Weg mit den Samenständen! Ähnlich verhält es sich mit der Akelei oder der Spornblume (Centranthus). Sie versamen sich von selbst. Doch man darf niemals vergessen: Mit dem Ausputzen soll man es nicht übertreiben. Viele Insekten und Vögel ernähren sich von den Samen. Im Winter freuen wir uns darüber, wenn Frost und Raureif die trockenen Samenstände mit «Zucker» verzieren.Wer also bei der Staudenpflege an ein pingeliges Ausputzen denkt, liegt falsch. Es geht um pflegerische Schnittmassnahmen. Damit will man den erneuten Blütenansatz und die Gesundheit fördern. Von Insekten oder Mehltau befallene Triebe entfernt man, bevor sich der Schaden ausbreiten kann.Arten mit unter- oder oberirdischen Ausläufern, wie Bambus und andere Gräser, muss man an ihrer Ausbreitung hindern. Dafür kappt man die Ausläufer und entfernt sie möglichst vollständig.Viele Arten entwickeln nach dem ersten Flor und dem Entfernen der verblühten Blumenstiele neue Triebe und Blüten. Bekannt dafür sind vor allem die Lupinen und der Rittersporn. Man nennt diese Fähigkeit der Blütenstauden auch Remontieren. Werden sie nach der Blüte fünf bis zehn Zentimeter über dem Boden zurückgeschnitten, danken sie es mit einem zweiten Blütenflor im Spätsommer. Der fällt umso schöner aus, wenn die Pflanzen extra Dünger und regelmässige Wassergaben erhalten.Verblühtes sollte also regelmässig ausgezupft und die abgeblühten Stände herausgeschnitten werden. Das stoppt die Samenproduktion und die Pflanze hat mehr Energie für die Blütenbildung. Das tut sie dann oft bis in den Herbst hinein, Bienen, Hummeln und die begeisterte Blumenfreundin wissen das zu schätzen. Die unterschiedlichen Blütenzeiten der Gartenstauden lassen sich so steuern und sie produzieren neues Laub, das dann bis weit in den Herbst hinein schön und ansehnlich bleibt. Gut geplante und gepflegte Staudenrabatten erfreuen uns damit vom Frühling bis zum Wintereintritt. Bert StankowskiWeisslingen www.hostako.npage.eu

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