31.05.2019

Probesitzen fürs neue «Diogenes»

Es ist zwar noch kein einziger Nagel für den neuen Theatersaal in der Prestegg-Liegenschaft eingeschlagen worden. Jener steht erst im Sommer 2021 zur Verfügung. Bereits wird aber diskutiert, worauf man darin sitzen soll.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Rutschen Zuschauer auf ihren Stühlen herum, weil jene unbequem sind, wird eine Vorstellung zur Tortur. Fürs Publikum sowieso, wegen der Unruhe im Saal aber auch für die Künstler. Der Vorstand des Diogenes-Theaters hat darum an der Vereinshauptversammlung diesen Mittwoch rund ein Dutzend verschiedener Musterstühle zum Probesitzen und Bewerten aufgestellt.Die Bestuhlung im heutigen Theater wurde in dieser Zeitung schon als unbequem kritisiert. Die frühere Diogenes-Präsidentin sah sich genötigt, zu protestieren. Tatsächlich erfreut sich das Theater eines treuen, unvergrämten Publikums. Und als der heutige Diogenes-Präsident Michel Bawidamann am Mittwoch auf neue Stühle für den künftigen Theatersaal in der Prestegg-Liegenschaft zu sprechen kam, wollte jemand gleich einige der alten Stühle kaufen.Der Mann bekommt sie nicht. Die Stühle sind zwar schon rund 30 Jahre alt, aber nach wie vor in hervorragendem Zustand. «Es ist nie auch nur ein einziger kaputt gegangen», betonte Diogenes-Cheftechniker Guido Poznicek. Darum möchte man sie weiterverwenden: für Aufführungen im Museumsgarten.Stühle wirken sich auf die Akustik ausWie es sich auf dem neuen Stuhlmodell sitzt, wird aber nicht das einzige Kriterium für den Beschaffungsentscheid sein, machte Bawidamann klar. Ebenso wichtig ist, wie sich die Stühle auf die Akustik im Saal auswirken. Das tun sie tatsächlich: Stühle mit Polsterung dämpfen den Schall, Stühle ohne Polsterung reflektieren ihn eher. Im leeren Saal klingt Musik oder Sprache deshalb unter Umständen hörbar anders als vor ausverkauften Rängen. Der Diogenes-Vorstand wird sich deswegen so gut wie sicher für ein gepolstertes Modell entscheiden – der Unterschied zwischen Soundcheck und Vorstellung ist kleiner.Für einen möglichst guten Klang im neuen Theater lässt sich der Diogenes-Vorstand zudem von einem Akustiker beraten. Auch bei der Wahl der Lüftung, die man einbauen will, spielt die Akustik eine Rolle. Lauter als 30 Dezibel darf sie nicht sein. Auf sie verzichten möchte man nicht. Aus gutem Grund: Im heutigen Theater ohne aktive Lüftung wird es zuweilen recht warm. Die Lüftung im neuen Saal wird den Komfort gegenüber heute wesentlich verbessern.Genauso wie die neuen, gepolsterten Stühle, die eben nicht nur der Journalisten ohne Sitzleder zuliebe beschafft werden.

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