Lüchingen 11.07.2023

Primarschulrat stoppt Projekt Campus Kirchfeld. Jetzt werden die Karten neu gemischt

Das Projekt Campus Kirchfeld der Primarschule Lüchingen wird nicht weiterverfolgt. Das hat der Schulrat an seiner Sitzung vom 4. Juli entschieden. Was bleibt, ist die Platznot.

Von red/pd
aktualisiert am 11.07.2023

Die Primarschule Lüchingen beabsichtigte am heutigen Standort des Pfarreiheims einen Schulhausneubau zu realisieren. Diese einmalige Möglichkeit eröffnete sich der Schule, da die Kirche ihrerseits einen Pfarreiheim-Neubau an einem neuen Standort direkt bei der Kirche plant. Vertretende des Schulrats führten zusammen mit Vertretenden des Kirchenverwaltungsrats Gespräche und intensive Verhandlungen.

Trotz gegenseitigem Entgegenkommen fanden der Kirchenverwaltungsrat und der Schulrat keine Einigung. Die Vorstellungen beider Parteien liegen so weit auseinander, dass eine Einigung in weiter Ferne ist und unter den gegebenen Umständen als unmöglich erscheint.

Seit Anfang April konnten wir keine weitere Annäherung bei diversen Punkten des Vertrags erreichen

sagt Schulratspräsident Mattia Girardi auf Anfrage. Deshalb habe der Primarschulrat am 4. Juli entschieden, die Vertragsverhandlungen mit dem Kirchenverwaltungsrat per sofort zu beenden und das Projekt Campus Kirchfeld aufzugeben. Der Kirchenverwaltungsrat sei über die Beendigung der Verhandlungen orientiert, so Girardi. Er sagt:

Wir erachten das Scheitern der Verhandlungen als Niederlage

Der Bau einer neuen Schulanlage im Zentrum des Dorfes wäre eine grosse Chance für die Entwicklung des Dorflebens von Lüchingen. Das Scheitern der monatelangen Baurechtsvertrags-Verhandlungen erachtet der Schulrat als Niederlage. Ein Baurechtsvertrag ist komplex. Der Primarschulrat hätte bereits gern zur Versammlung der Schulbürgerschaft am 3. April einen tragfähigen Entwurf vorgelegt, was indes nicht gelang. Danach habe man sich vorgenommen, alle Themen schrittweise abzuarbeiten, so Mattia Girardi.

Anspruchsvoll erwies sie hierbei der sogenannte «Heimfall» - Passus. Dabei geht es darum, was passiert, nachdem ein Baurechtsvertrag nach 100 Jahren endet. War Geld ein matchentscheidender Punkt, der die Verhandlungen scheitern liess? «Geld ist einer von vielen Punkten, bei denen wir uneins waren, aber kein matchentscheidender», so der Schulratspräsident. 

Die Platznot bleibt

Aktuell fehlen bereits Schulräume und die Schülerzahlen steigen weiter. Eine neue Lösung ist deshalb dringlich. Mit der Beendigung der Verhandlungen ist die favorisierte Best-Variante vom Tisch. Der Primarschulrat hält daran fest, die Schule im Zentrum des Dorfes weiter entwickeln zu wollen. Ideen seien bereits vorhanden, so Girardi. Nach den Sommerferien wird der Schulrat eine Auslegeordnung vornehmen und das weitere Vorgehen definieren. Die Bevölkerung wird voraussichtlich im Herbst über die weiteren Schritte orientiert.


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