18.02.2019

Prima Klima im Burgkeller

Auf Einladung von procultura präsentierten die Smiling Toasters im Burgkeller ihr aktuelles abendfüllendes Kabarettprogramm «Prima Klima»: Selbst geschrieben, selbst komponiert und arrangiert.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
Gleich zu Beginn erfuhr das Publikum im bis auf den letzten Platz ausverkauften Burgkeller zu Rebstein, dass in ebendiesem Keller ein typisch-durchschnittliches Schweizer Klima herrsche – «eine Duftmischung aus Rosen, Lavendel, Rexona und Raclette.»Die Smiling Toasters, das sind drei gut aufgelegte, augenscheinlich biedere Herren aus dem Rheintal, Heiko Hutter und Robi Preising aus Diepoldsau und Jürg Lutz aus Heerbrugg, die in dieser Formation seit acht Jahren die Kleinkunstbühnen des Rheintals und darüber hinaus bespielen. Doch der biedere Eindruck täuscht. Mit viel Energie, grosser Musikalität und verblüffendem Entertainmenttalent zappen sich die drei Toasters durch ihre Musiknummern und Gedichte. Nein, das ist kein politisches Kabarett, und nein, es ist auch keine bissige, böse Satire. Genauso wenig wie hintergründig Nachdenkliches zelebriert wird. Vielmehr bringt das Programm eine kurzweilige Abfolge fröhlich-spassiger Lieder mit eher oberflächlicher Kritik und Botschaft. Die Unterhaltung und Bespassung der Zuschauer steht im Vordergrund. Dem Trio gelingt es ausgezeichnet, mit witziger Wortakrobatik und Situationskomik eine grundsätzlich positive Lebenseinstellung zu vermitteln, die den kleinen Widrigkeiten des Alltags trotzen kann. Das Publikum erfuhr aus erster Hand, was prima Klima ist. Prima Klima ist dann, «wenn Nachbars Hund nicht beisst und nicht in den Garten sch…. Wenn man bei der Arbeit nicht schwitzt und die Unterhose sitzt.» Der auf kurzem Weg erreichbare Lacher ist den Smiling Toasters wichtig, dennoch fehlten nachdenkliche Momente nicht. Immer dann, wenn es nicht um Arbeitsklima, Dress-Stress-Klima, Kulturklima, Wirtschaftsklima oder Reizklima ging. Sondern um das globale Klima. Wie im Lied «I will da Gletscher wiedr gseah, i will im Winter wiedr Schnee», das zu einem treibenden Rhythmus vorgetragen wurde. Die selbst komponierten und arrangierten Stücke reichten von alpenländischen Melodien bis zu Blues und Rock. Und das Schlusswort, gesprochen von Robi Prei-sing, bot dann noch reine Poesie: «An grauen, kalten Tagen soll man den einzelnen Sonnenstrahl sehen. Lasst euch vom Klima nicht das Leben verpfuschen. Prima Klima eben.» (gh)

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