Die Frau hat Sprachwitz, jongliert mit Wörtern und ist eine ausgezeichnete Musikerin und Sängerin. In jeder Sparte eine Meisterin. In Kombination begeisterte sie auf der Walzehuser Bühni vom ersten Moment an. Ein Glück: Wer Sarah Hakenberg verpasst hat, kann sie bald in Altstätten erleben.
Geniale Sängerin mit viel Sprachwitz
Um nicht Texte von Reinhard May zu kopieren, gäbe es drei Möglichkeiten, so Sarah Hakenberg: über die eigenen Kinder schreiben, sehr, sehr böse Lieder oder ganz aktuelle produzieren. Nun denn, ins Programm der mit dem «Deutschen Kabarettpreis» ausgezeichneten Kabarettistin und Liedermacherin flossen alle drei Varianten. Bitterböse beschrieb sie aktuellste Beobachtungen in «Wieder da!». Und wie sie da war! Die Bühnenpräsenz der Kabarettistin zog Jung und Alt in ihren Bann.
Bei Hakenberg würde wohl auch ihr Rezitieren aus dem Telefonbuch zum Erlebnis.
Sie alle bekamen ihr Fett weg: Einzigartig ein Vergleich von Donald Trump mit einem Kürbis. Es hatte was. Aber auch Putin und deutsche Politiker wurden mit scharfer Zunge verbal seziert, ebenso wie ein klimaschützender SUV-Fahrer. Spannend dann die Eigenreflexion der Künstlerin, die sich gedanklich aufmachte, einen ihr zusagenden Brotjob zu suchen; mit faszinierendem Resultat, das hier nicht verraten wird.
Ob am Klavier oder auf der Ukulele begleitet, die Musik unterstrich die messerscharf geschriebenen und mit wunderbarer Stimme vorgetragenen Texte. Nach Zugaben bedankte sich Sarah Hakenberg beim Walzehuser Bühni-Team, das es möglich gemacht hatte, trotz Terminverschiebungen infolge der Pandemie, Kultur in die MZA zu bringen.