07.10.2022

Praktikum im Doppelpack

Wer oder was ist Miss Oberriet? Und wie war das nochmal mit dem Kantonsrat? Leonie Halter und Eva Kuratli berichten über ihre Praktikumszeit auf der Redaktion des «Rheintalers»:

Von Leonie Halter / Eva Kuratli
aktualisiert am 02.11.2022
Das Erste, was uns aufgefallen ist, war, dass überall Zeitungen lagen. Auf dem Bürotisch, der Theke im Gang oder im Foyer des Gebäudes. Das WC blieb aber verschont. Es ist natürlich naheliegend, dass alle, wenn sie morgens ins Büro kommen, zuerst die Zeitung lesen. Praktischerweise gibt’s in einem Büro auch ein Sofa, wo man es sich gemütlich machen kann (#coolstesBüro).Dinge die einfach (keinen?) Sinn ergebenAn unserem Arbeitsplatz gab es viele leere Regale. Die werden anscheinend nicht genutzt. Vielleicht ist das extra so, damit wir unsere Jacken in eines der Gestelle reinlegen können, da es in jedem Büro, ausser in unserem, einen Kleiderständer gibt. Hinzu kommen die sehr komplizierten Lichtschalter. Nicht mal die Journalistinnen und Journalisten wissen, wie die Schalter zu bedienen sind. Ob die oberen oder die unteren drei für das Licht oder die Rollläden sind, wissen wir immer noch nicht.Wenn es regnet, liegen vor jedem Büro Regenschirme und nicht etwa im Schirmständer am Eingang. Um nicht aufzufallen, haben wir das dann einfach auch so gemacht. Ausserdem war es ziemlich kalt im Büro. Später wurden wir darüber aufgeklärt, dass die Heizung momentan ausfällt und wohl erst in ein paar Wochen repariert werden kann. Kein Problem für uns! Wir machen einfach Hampelmänner in der Mittagspause. Bei all diesen kuriosen und witzigen Dingen mussten wir sofort an den TikTok-Trend «Things that just make sense» denken. Der Trend wurde 2020 durch ein virales Video auf der App ausgelöst. Es beginnt mit dem Satz «Dinge bei mir zu Hause, die einfach Sinn ergeben». Es folgte eine ganze Reihe Videos, in denen Leute spezielle und lustige Dinge zu Hause oder am Arbeitsplatz zeigten. Da sieht man Türen, die sich nicht ganz öffnen, weil der Gang zu eng ist, eine Rutschbahn anstatt einer Treppe oder ein kleines Kino im eigenen Haus. Wir nutzten die Chance und filmten selbst ein Video zum Trend, das nun auf dem Instagram-Account von Rheintaler Life zu finden ist. Exklusiv alles zuerst erfahrenAber im Ernst: Wir bekamen sehr viele unterschiedliche Aufträge während des Praktikums. Etwa ein Interview mit Peter Nüesch bei der Kantonsratssitzung zu führen. Wusstet ihr, dass es im Kantonsrat 181 Sitze gibt? Oder dass Miss Oberriet keine junge Frau, sondern eine Kuh ist? Als wir bei der Viehschau waren, bei der die Miss Oberriet, die übrigens Waldin heisst, gekürt wurde, konnten wir sie sogar streicheln. Wir haben aber auch viele Stunden im Büro verbracht und an Zeitungsartikeln gefeilt, Recherche betrieben und telefoniert. Die Arbeit hat sich auf jeden Fall gelohnt. Als wir unseren ersten Artikel zusammen mit unseren Namen in der Zeitung lasen, waren wir ziemlich stolz. Das Praktikum ist auch darum interessant, weil man News zuerst erfährt. Aber psst! Wir haben viel Interessantes gelernt, unter anderem, dass der Ausdruck «für etwas sorgen» in der Zeitung unerwünscht ist, ausser natürlich, man sorgt tatsächlich für einen Menschen. Aber nicht «für Aufsehen», «für gute Laune» oder «einen Imbiss». Zum Abschluss unser Geheimtipp für zukünftige Praktikantinnen und Praktikanten: Bleibt bei der Recherche immer hartnäckig und, ganz wichtig, zieht euch eine warme Jacke an.

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