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Die quirlige, lebenslustige Künstlerin Johanna Schneider, bekannt unter dem Namen JOHannaS, ist 2021 gestorben. Sie hinterliess ein energievolles Lebenswerk. Nun findet eine Gedenkausstellung im Stellwerk in Heerbrugg statt.
Künstlerin Johanna Schneider.
Bild: pd
Lebensfroh und voller Tatendrang begann sie mit 55 Jahren zu malen und schuf ihr eigenständiges Werk, zuerst abstrakt malend und später digital. Stets ging sie ihren besonderen unkonventionellen Weg, wie es in einer Mitteilung heisst. Sie liebte Menschen und war äusserst kontaktfreudig. Dabei blieb sie nicht nur im Rheintal und in St. Gallen, sondern reiste viel durch die Länder der Welt, von China bis Brasilien, von Ägypten bis Miami, wo sie auch ausstellte. Ihr Motto dabei: «One world, one love.»
Selbstbewusste Frauenbilder
Sie sah Ungerechtigkeiten und wollte mit ihren Bildern auch ein Statement abgeben, für die Gleichberechtigung der Schwarzen und für die Gleichstellung der Frau. Dazu schuf sie grosse Porträts von Nelson Mandela und Martin Luther King und zeigte selbstbewusste Frauenbilder.
Künstlerin JOHannaS erfand eine eigene Technik, die Digital Art Painting Mosaics. Sie baute digital aus Hunderten kleinen Fotos grosse Bilder auf. Stundenlang sass sie dabei vor ihrem Computer und bearbeitete die Fotos, bis der gewünschte Effekt eintrat, die Farben stimmten. Es ist faszinierend, sowohl das grosse Gesamtbild wie die kleinen, digital bearbeiteten Fotos zu entdecken.
Lippenstift als Malmittel verwendet
Johanna Schneider war äusserst experimentell unterwegs. Es gibt Reminiszenzen an Andy Warhol. Auch für sie waren die Bilder der medialen Wirklichkeit Anlass, diese auf ungewohnte Weise zu verändern, in knallende Farben zu übersetzen. Sie erfand neue Malmittel, sogar Lippenstift fand einmal seine Anwendung.
Skulpturen in Schaumstoff sind auch sehr überraschend und Blüten zeigt sie ungewohnt – beleuchtet von hinten. Sie arbeitete oft in Serien, im Stellwerk anhand einer Serie von Kühen aufgezeigt. Diese verblüffen in allen Farben und Techniken. Sie blickte aus den grossen Fenstern ihrer Loftwohnung mit Atelier in St. Gallen nicht nur auf den Bodensee, sondern auch auf eine grosse Wiese mit Kühen.
Nach Ausstellungen in aller Welt zeigt das Stellwerk die energiegeladenen, kreativen und experimentellen Werke der unvergesslichen Rheintalerin, die als originelle Künstlerin in Erinnerung bleiben soll.
Die Ausstellung wird am Freitag, 12. Januar, um 18 Uhr eröffnet. Sie ist freitags von 18 bis 20 Uhr, am Samstag und Sonntag je von 14 bis 18 Uhr offen. Die Ausstellung dauert bis 21. Januar. Mehr Infos unter www.galerie-stellwerk.ch oder www.johanna.ch.
