Schon bevor auf rheintaler.ch das viele Gelb gezeigt und als Sahara-Staub beschrieben wurde, war mancherorts von Sahara-Staub die Rede gewesen. Es gab inzwischen Widerspruch. Der Lüchinger Gebhard Baumgartner verbrachte den ganzen Tag im Freien. Auch er weiss selbstverständlich, dass Sahara-Staub gelegentlich zu uns ins Rheintal findet. Aber was die Luft in Baumgartners unmittelbarer Umgebung am Montag gelb färbte, waren Pollen von Tannen.Ein einziger Luftstoss am Nachmittag habe genügt, sagt Baumgartner, und schon sei alles um ihn herum gelb gewesen. In unmittelbarer Nähe sowieso. Gebhard Baumgartner sah, wie der Wind einen Ast schüttelte und eine sogleich grosse gelbe Wolke sich bildete. Auch das Fenstersims sei völlig gelb vom Blütenstaub gewesen.Wer von Rebstein in Richtung Stoss blickte, konnte sich fragen, was denn da die Luft so trübte. Regnete es etwa? Der wolkenbehangene Himmel sprach nicht dagegen. Dass Pollen die Luft verfärbten, schreibt auch Dorothea Appenzeller. Beim ersten aufkommenden Wind in Berneck entstanden ihre Bilder und zeigen, wie das Dorf in einen Blütenstaubnebel gehüllt wurde. Dorothea Appenzeller schreibt: «Der Wind trieb den Blütenstaub wie Rauchwolken in die Höhe und dann weiter gegen den Rhein. Das Tal verschwand hinter einem weisslich-gelblichen Vorhang.»