Polizisten – ein Teil der Bevölkerung

Lichter blinkten gelb und blau, laute Pfiffe ertönten, eine Hebebühne schwebte hoch über dem Boden, Lieder der Polizeimusik erklangen – und wo man auch hinblickte, standen faszinierende Fahrzeuge bereit: ein Helikopter, ein Schiff, Rettungswagen, Motorräder, Lastwagen, Reinigungsfahrzeuge, ein Gefangenentransporter.Man wusste kaum, wo anfangen. Sogar eine Dampfwalze mit Jahrgang 1925 rollte unermüdlich schnaufend übers Gelände. Sie ist seit 56 Jahren nur noch ausnahmsweise in Betrieb, dank Carlo Consiero und Arnold Lüchinger, die sie von 1989 bis 1992 im Werkhof Thal umfassend renovierten. Ein grosser Teil der Fahrzeuge und Requisiten wie Handschellen sind selbsterklärend. Viele Aufgaben erläuterten Fachleute gründlich und packend, und wo immer etwas vorgeführt wurde, kamen schnell hundert und mehr Interessierte zusammen. Etwa dort, wo zu erfahren war, wie ein vermisster Mensch gesucht wird. Oder beim Schwimmbecken, wo Polizeitaucher in Begleitung von Kindern unter Wasser waren. Oder bei der Hebebühne, wo sich – wie auch andernorts – lange Warteschlangen bildeten.Je anziehender eine Mitwirkungsmöglichkeit war, desto mehr Geduld war zwangsläufig aufzubringen, und so konnten sich die gut 4000 Besucherinnen und Besucher umso besser in Polizeiarbeit einfühlen: Mit Geduld gelingt es Polizisten, renitenten «Kunden» angemessen zu begegnen und bei zäh verlaufenden Ermittlungen hartnäckig ihr Ziel zu verfolgen. Dass auch Polizisten Menschen sind, hat unter anderem die Polizeimusik St. Gallen auf schöne Weise vorgeführt, und die Präsenz von Polizisten mit der eigenen Familie liess eine sonst kaum je so augenfällige Nähe zwischen unseren Ordnungshütern und der restlichen Bevölkerung entstehen. (gb)