06.01.2019

Poetischer Neujahrsgruss lockert Politisches auf

Bei der Neujahrsbegrüssung im Schneeregen gab Gemeindepräsident Reto Friedauer einen Ausblick auf Projekte, die das Gesicht des Bahnhofs verändern. Gleichzeitig verstand er es, verbal zu glänzen.

Mit dem Schirm in der Hand freute sich Reto Friedauer, dass trotz des nasskalten Wetters so viele Besucher ins Pärkli kamen. Nachdem er sie aufgefordert hatte, etwas näher zusammenzurücken, begann er seine Ansprache mit einem Merksatz: «Wer etwas Wichtiges zu sagen hat, macht keine langen Sätze.»Beispiel dafür seien Ernest Hemingways Sechs-Wort-Geschichten. Reto Friedauer liess sich inspirieren. Auf seinen Waldspaziergängen während den Festtagen liessen ihn solche Kürzest-Geschichten nicht mehr los, und er verfasste eine eigene, als Essenz für seine Neujahrsbotschaft: «Altes fällt, Neues gedeiht, Kraft erstrahlt.»Baumaschinen formen die ZukunftDiese sechs Worte würden auf den Punkt bringen, was in St.Margrethen im Moment passiere. Die Bautätigkeit für das neue Stadler-Werk ist im Gang, rasant wachse neuer Beton und Stahl in die Höhe. «Eine Horde Bagger, Kräne und Baumaschinen formen unsere Zukunft ennet der Gleise», sagte Reto Friedauer. Diese Zukunft sehe vielversprechend aus, bald könne die Gemeinde zusätzlich 900 hochwertige Arbeitsplätze anbieten. Bereits Ende Jahr will die Firma Stadler in der ersten Produktionshalle den Betrieb aufnehmen.Dieser positive Einfluss führe zu weiteren Investitionen in die Gemeinde. Es erstaune nicht, dass sich die Zahl der Baugesuche auf hohem Niveau befinde. Rund um den Bahnhof sind bedeutende Arealplanungen in Arbeit. Die gute Bahnerschliessung sei seit jeher ein zentraler Standortvorteil. «Auf der guten Verkehrserschliessung basiert ein grosser Teil unseres Wohlstands», sagte der Gemeindepräsident. Um modernen Mobilitätsbedürfnissen zu entsprechen, wird dieses Jahr der neue gedeckte Bushof gebaut, wie die Bürgerschaft letztes Jahr bestimmt hat.Ausserdem nimmt die Gemeinde einen erneuten Anlauf und möchte den Stimmbürgern das überarbeitete Projekt der Passerelle über die Bahngleise vorstellen. Bereits vor zehn Jahren beschäftigte das Projekt und scheiterte. Nun habe sich die Nutzung gegenüber den damaligen Plänen grundlegend verändert. Sobald mit den SBB offene Fragestellungen geklärt seien, komme das Projekt zur Abstimmung, sagte Reto Friedauer.Neue Stelle für GesellschaftsfragenDoch nicht nur die Raumentwicklung sprach er an. Sondern auch gesellschaftliche Themen wie veränderte Familienstrukturen. Familie und Beruf zu vereinbaren, sei entscheidend. Deshalb möchte die Gemeinde die Tätigkeiten in diesem Bereich gezielt verstärken und schafft eine neue Arbeitsstelle: eine Teilzeitstelle für Gesellschaftsfragen.Weiterhin vertraut Reto Friedauer auf die enge Partnerschaft mit Vereinen, die im sozialen Bereich wichtige Arbeit leisten. Dies unterstrich die Musikgesellschaft St. Margrethen, die den Anlass feierlich begleitete, während sich die Gäste beim anschliessenden Apéro die Hände zum Neujahr schüttelten und mit einem Becher Punsch oder einem Cüpli anstiessen.Hildegard Bickel

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