Dass Südeuropa so gut abschneidet liegt daran, dass diese Staaten von Covid besonders getroffen wurden und von der Aussicht auf einen wirksamen Impfstoff am meisten profitieren. Zwar gilt ein Impfstoff als «Gamechanger», der die Spielregeln um den Umgang mit dem Virus neu zu definieren scheint, dennoch dürfte es für überbordenden Optimismus noch zu früh sein. Zuerst bedarf es weiterer Tests und einer Zulassung durch Arzneimittelbehörden. Danach gilt es, die Impfdosen zu produzieren, zu verteilen und die Bevölkerung zu impfen. Bis dahin wird das Virus den Alltag bestimmen und die Wirtschaftsentwicklung drücken.Abgeschlossen ist die Wahl des US-Präsidenten. Joe Biden wird wohl der 46. Präsident der USA. Da die demokratische Regierung wahrscheinlich mit einem republikanischen Senat zusammenarbeitet, ändert sich am Tagesgeschäft wenig. Politisch verschwindet eine gewisse Unberechenbarkeit, wie sie unter Trump oft kritisiert wurde. Wirtschaftlich verliert das Land einen Präsidenten, der seinen Fokus ausserordentlich stark auf die Konjunktur lenkte. Immerhin amtete Biden ab 2009 für acht Jahre als Vizepräsident. Er übernahm das Amt in einer Zeit, als die Finanzkrise im Zenit stand. Erfahrung mit Krisen kann Biden also attestiert werden. Zunächst wird ein zusätzliches Hilfsprogramm zur Überwindung des Corona-Schocks erwartet. Davon dürften vor allem Unternehmen aus dem Infrastrukturbereich profitieren. Die Pharmabranche hingegen wird etwas unter Druck geraten, weil sich die neue Regierung für niedrigere Medikamentenpreise einsetzen dürfte.Sowohl die Aussicht auf den Impfstoff als auch der Ausgang der Wahl haben die Märkte beruhigt. Anleger sind wieder bereit, Risiken einzugehen und kauften Aktien. Die Tatsache, dass das Licht am Ende des Tunnels heller zu werden scheint, stimmt optimistisch.Interessiert? Kontaktieren Sie die Experten von Raiffeisen vor Ort. Als ausgewiesene Anlagebank finden wir die passende Lösung für Sie.www.raiffeisen.ch/anlegen.