Plötzlich ist der Winkel spitz

Das Bild widerspricht der Wirklichkeit. Denn tatsächlich mündet der Littenbach etwas nördlich des Auer Bahnhofs nach wie vor beinahe rechtwinklig in den Kanal, und so soll es auch bleiben. Der Abbildung in der Broschüre zum Trotz.Beim Übersichtsplan in der Broschüre handelt es sich um eine schematische Darstellung. Sie sei gedacht als Orientierungshilfe, erklärt Bernecks Gemeindepräsident Bruno Seelos. Der schematische Übersichtsplan ist nicht nur prominent in der Broschüre abgebildet, sondern kommt auch in einem gut zweiminütigen Erklärvideo vor.Der Auer Remo Rech vertritt seit Jahren den Standpunkt, der Littenbach münde etwas nördlich des Auer Bahnhofs sehr ungünstig (weil fast rechtwinklig) in den Binnenkanal. Bei Hochwasser sei das ein grosser Nachteil; der Mündungswinkel vermindere die Abflussmenge des Littenbachs. Remo Rech verweist auf eine Studienvariante des Rapperswiler IBU Instituts für Bau und Umwelt. Mit dieser Variante sei, wie Rech den Vorschlag interpretiert, eine Neugestaltung der Mündung angeregt worden. Der Kanton widerspricht Rechs Auffassung, ein spitzer Winkel wäre besser, ebenso wie die Gemeinde mit Nachdruck (Ausgabe vom 22. März).Die Informationsbroschüre ist dieser Tage im Zusammenhang mit dem Hochwasserschutz am Littenbach-Äächeli erschienen. Mit der Broschüre wird die Bevölkerung zur Mitwirkung beim Auflageprojekt eingeladen. Das erwähnte Erklärvideo ist im Netz unter www.littenbach.ch zu finden. Die beiden Gemeindepräsidenten von Berneck und Au, Bruno Seelos und Christian Sepin, «freuen sich auf Rückmeldung bis 7. Juli» und stellen eine Informationsveranstaltung in Aussicht. Diese soll baldmöglichst stattfinden.Massgebend sind die DetailpläneDas erarbeitete Gesamtprojekt sowie die einzelnen Teilelemente sind in der Broschüre und vor allem im Netz ausführlich beschrieben. Anders als auf der schematischen Übersichtsdarstellung mündet der Littenbach auf den Detailplänen – der Wirklichkeit entsprechend – fast rechtwinklig in den Binnenkanal. Eine Änderung des Mündungswinkels sei nicht vorgesehen, sagt Bruno Seelos. Weil schematische Darstellungen die Realität naturgemäss nicht 1:1 wiedergeben, sind auch andere Elemente nicht detailliert bzw. genau abgebildet. Als Beispiel seien die Sedimentationsbecken genannt. Dass Remo Rech sein letztes Wort noch nicht gesprochen hat, ist angesichts der zum Ausdruck gebrachten Freude über «Rückmeldung bis 7. Juli» wohl anzunehmen.