Max TinnerIn der ersten Juniwoche hat man begonnen, den Kiesfang Hinterloch beim Haus Waldegg an der Bergstrasse auszubaggern und wiederherzustellen. Diese Arbeiten sind bereits abgeschlossen. Früher als vorgesehen kann darum nun mit der zweiten Etappe dieses Projekts zur Verbesserung des Hochwasserschutzes am Dorfbach begonnen werden: mit der Vergrösserung der Kies- und Schwemmholz-Rückhaltekapazität im Winkel, nur rund 250 Meter ob dem Dorfzentrum.Hier wird die bestehende Sperre umgebaut, verstärkt und erhöht. Am Fuss wird sie für durchsickerndes Wasser geöffnet. Gleichzeitig wird sie verstärkt. Die Verstärkung ist nötig, damit die Sperre um zweieinhalb Meter erhöht und damit auch verbreitert werden kann. Die Erhöhung wird nicht durchgehend betoniert: In der Mitte wird drei Meter breit ein Rechen eingebaut. Feinmaterial soll die Sperre hier passieren können. Es wird durch die Eindolung unterm Dorf hindurch in die Ländernach und weiter in den Binnenkanal und in den Bodensee geschwemmt.Das Gerinne wird zudem von der Sperre bachaufwärts auf einer Länge von 30 Metern um bis zu drei Meter tiefer gelegt und so weit wie möglich verbreitert. Damit ob dem so entstehenden Kiessammler der Bach nicht die Böschung ausfrisst, ist es nötig, dort eine weitere Sperre zu bauen.Dank dem Ausbau können im Winkel künftig rund 950 m3 Kies und Holz zurückgehalten werden. Dies zusätzlich zu den 1000 m3 zurückgewonnener Rückhaltekapazität im Hinterloch (siehe dazu unsere Ausgabe vom 7. Juni).Die Röhre unterm Dorf hindurch ist zu kleinDiese Volumina sind nicht zuletzt nötig, weil die Bacheindolung unterm Dorf hindurch – nach heutigen Bemessungsgrundlagen – anno dazumal zu klein gebaut worden ist. Das lässt sich vorderhand nicht ändern. Umso wichtiger ist es, das vom Bach mitgeführte Kies und Holz vor der Eindolung zurückzuhalten, damit es die rund einen Kilometer lange (!) Durchlassröhre (vom Winkel unter dem Dorf hindurch bis hinter die Gemüsezentrale an der Bahnlinie) nicht verstopft.Welche Folgen es hat, wenn bereits das Einlaufbauwerk im Winkel von Schwemmholz versperrt wird, dürfte vielen Rebsteinern noch in Erinnerung sein: Am 1. September 2002 suchte sich der Dorfbach deswegen einen neuen Weg über den Dorfplatz und die Staatsstrasse und die Bahnhofstrasse. Besonders betroffen war die Molkerei am Dorfplatz: Weil das Untergeschoss mit der Milchverarbeitungsanlage geflutet wurde, gab es rund drei Wochen lang keine Rebschter Pastmilch. Die Molkerei gibt es zwar mittlerweile nicht mehr. Aber auch andere Rebsteiner dürften froh sein, wenn ihnen während eines starken Gewitters nicht der Dorfbach in den Keller fliesst.Nächste Woche wird ab der Oberfeldstrasse eine Zufahrt zum Bach hinab gebaut. Diese ist nicht nur für die Bauarbeiten an den Sperren nötig, sondern später auch, um den Kiessammler von Zeit zu Zeit zu leeren. Ebenfalls noch während der Ferien werden einige Bäume gefällt, bevor am 6. August die Baumeisterarbeiten starten. Bis zu Beginn der Fischschonzeit im Herbst sollen die Arbeiten fertig sein.