10.07.2018

Pläne schmieden zum Wohle Thals

Zwischenbilanz Thals Gemeindepräsident hat für seine Bürger stets ein offenes Ohr. Robert Raths sagt, warum er seinen Job nach beinahe 20 Jahren immer noch liebt und nervigen Baustellen positiv gegenübersteht.

Von Jolanda Riedener
aktualisiert am 03.11.2022
Jolanda Riedener   Er sei ein Autofahrer durch und durch, sagt Gemeindepräsident Robert Raths (FDP), während er vom Rathaus in Richtung Altenrhein kurvt. Die Fahrt durch die Dörfer Staad, Altenrhein und Thal verläuft nicht störungsfrei: Derzeit wird die Kreuzung beim Kirchplatz in Thal mit Einlenker Appenzellerstrasse umgestaltet. Die Folge der Verkehrsregelung mit Lichtsignal sind Wartezeiten. «Es ist schon mühsam», sagt Raths. «Aber es ist mir recht, wenn gebaut wird. Die Umgestaltung hier im Dorfkern lohnt sich.»Raths will in Thal bleiben Seit 19 Jahren ist Robert Raths im Amt. Nach Legislaturende in zwei Jahren werde er nochmals antreten. «Das ist mein Leben.» Noch immer stehe er dafür gerne auf am Morgen. Als Nachfolger für Rorschachs Stadtpräsident Thomas Müller anzutreten, ist für Raths hingegen endgültig vom Tisch. «Der Zeitpunkt hat nicht gestimmt.» Auch fühlt sich der 57-Jährige wohl auf der Gemeindeverwaltung. «Ich habe ein wirklich tolles Team.» Auch im Kantonsrat, wo er seit sechs Jahren sitzt, ist Raths angekommen: «Ich konzentriere mich vor allem auf die Arbeit in den Kommissionen.» Der Gemeindepräsident nimmt uns mit auf einen Spaziergang entlang des Staader Seeufers. Der Weg zwischen dem Park Altenrhein, wo sich die Firma Stadler Altenrhein AG befindet, und der Badi Speck ist bei Velofahrern beliebt, in grossen Gruppen radeln sie vorbei. «Röbi» Raths grüsst und hat für jeden einen Witz ­parat.Ersatz für Stadler muss her Vom Seeufer ist die Sicht frei auf die Fabrikräume der Stadler Altenrhein AG, die ihren Standort innerhalb der kommenden zwei bis drei Jahre nach St. Margrethen verlegt. Raths wiederholt, was er bereits nach Bekanntgabe des Wegzugs sagte: Die Infrastruktur auf dem Areal ist nicht zeitgemäss, den Entscheid könne er deshalb nachvollziehen. Wichtig sei, dass die Firma in der Region bleibe und Ja zum Wirtschaftsstandort Schweiz sage. «Persönlich aber blutet mir das Herz», sagt Raths. Man versuche, als Gemeinde das Beste herauszuholen und hoffe auf einen geeigneten Nachfolger. Ein vergleichbares Unternehmen mit 1000 Mitarbeitern werde es wohl aber nicht geben. Auch Steuereinnahmen werden sich zwangsläufig reduzieren. Mit dem Grundeigentümer pflegt Raths einen guten Kontakt. Auch das Treffen der Industrie- und Handelskammer im Juni nutzte der Gemeindepräsident, um Pläne für Thal zu schmieden. «So mache ich das immer», sagt Raths. Die CEOs in Altenrhein überzeugte er, ein Parkhaus zu bauen. Die dadurch 500 bis 600 neuen Parkplätze kommen der Industrie, dem Tagestourismus und dem Airport zugute. «Unser bestes Industrieland wollen wir aber nicht für Parkplätze hergeben.» Auf Wunsch der hiesigen Unternehmer wird er dafür eine Kindertagesstätte planen. Deren Standort werde derzeit noch geprüft. Neben Velofahrern scheint das Seeufer auch für Hundehalter und ihre Vierbeiner ein Paradies zu sein. Raths grüsst alle, die seinen Weg kreuzen – die meisten mit Namen. «Mein Büro im Erdgeschoss steht der Bevölkerung immer offen», sagt Raths. Regelmässig gehe er zum Kafi und auf einen Schwatz in die Beiz. Er will wissen, was im Dorf bewegt. Bürgersprechstunden brauche er dafür nicht. «Weil ich schon so lange im Amt bin und die Leute hier kenne, pflege ich einen hemdsärmeligen Umgang.»Steg soll Weg bis zumRheinspitz frei machen In der Ferne liegt das Restaurant Weisses Rössli. «Die Bausub­stanz des Restaurants ist alt, eine Renovation wäre zu teuer.» Deshalb soll dort in einigen Jahren ein grosszügiger Neubau entstehen. Diese Gelegenheit will die Gemeinde nutzen, um die Möglichkeit für einen Steg zu prüfen. Dieser würde vom bestehenden Steg bis zur Badi Speck führen und die Strecke vom Staader Hafen bis zum Jägerhaus-Hafen für Fussgänger durchgängig machen. Raths ist überzeugt, dass dies für die Bevölkerung attraktiv ist. Die Anrainer wolle er deshalb früh einbeziehen. «Die Anwohner werden vom Steg nicht negativ betroffen sein», ist Raths überzeugt. Bei der Badi Speck kehren wir um: An diesem bewölkten Vormittag ist der Bademeister noch alleine. Im Herbst werden Garderobengebäude und Kiosk für 522000 Franken saniert. «Die schrittweise Instandstellung hat nichts mit Pflästerliwirtschaft zu tun. Die Badi soll im Sommer aber offen bleiben.»Weitere Strassenarbeiten stehen bevor Die Bauarbeiten am Autobahnzubringer in Buriet werden gemäss Robert Raths bald ein Ende haben: «Im Oktober wird die Baustelle voraussichtlich verschwunden sein. Dafür fallen auf der Buechbergstrasse Arbeiten an Werkleitungen an.» Die Kantonsstrasse durch Staad, im Bereich «Weisses Rössli» erfahre in absehbarer Zeit eine neue Strassenraumgestaltung. Auch das Rathaus wird demnächst renoviert: «Das ist wirklich nötig.» Weiter ziehen im ehemaligen Feuerwehrdepot in Thal die technischen Betriebe ein. Platz für Probelokale wird es im ehemaligen Depot weiterhin geben.

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