14.11.2019

«Piccolo Picasso» ist erwachsen geworden

#livingfact: Schon als kleiner Knirps zeichnete Gian-Franco wie ein Künstler. Jetzt ist er nicht mehr piccolo, aber immer noch Picasso. Der 21-Jährige ist Kunst-Student und malt Bilder, die er in Zürich ausstellen möchte.

Von hb
aktualisiert am 03.11.2022
Name: Gian-Franco Alter: 21 Wohnort: Zürich und Heerbrugg Ausbildung: Bachelor Art Education an der Zürcher Hochschule der KünsteAls 6-Jähriger hattest du in Altstätten deine erste Ausstellung - man nannte dich «Piccolo Picasso». Wirst du immer noch auf diesen Spitznamen angesprochen? Ja, die Leute erinnern sich noch an diesen Namen. Aber ich freue mich, dass die Leute heutzutage immer mehr meinen richtigen Namen nennen und diesen mit Kunst in Verbindung bringen.Welche Erinnerungen tauchen auf, wenn du an deine Kindheit und das Malen denkst? Ich malte und zeichnete ständig und überall. Einmal habe ich mit einem Stock ein schönes Schiff in das neue Auto meines Vaters gekratzt. Ausserdem mussten die Wände unserer Wohnung hin und wieder neu gestrichen werden, da ich sie oft mit neuen Motiven und Mustern verzierte.Momentan studierst du an der ZHdK. Wie sieht dein Studienalltag aus? Neben den Vorlesungen und Seminaren über Kunst- und Vermittlungstheorie habe ich grösstenteils selbstständige, künstlerische Projekte, in denen ich Malereien, Zeichnungen, Skulpturen und Filme anfertigen darf. Das Studium macht wirklich Freude.Wie hat sich deine Kunst während den Jahren entwickelt und verändert? Sie ist detailreicher und grossformatiger geworden und daher auch zeitintensiver. Ich habe viele neue Techniken, Materialien und Medien entdeckt, die ich vermehrt in meinen Werken einsetze.Wie viel Zeit pro Tag widmest du der Kunst? Etwa 10 bis 12 Stunden. Etwa 6 Stunden während der Schule und wenn ich nach Hause komme nochmals etwa 5 Stunden für eigene, ausserschulische Projekte.Was muss stimmen, damit du sagen kannst: «Das Bild ist fertig, ich bin zufrieden»? Es muss meinen Vorstellungen von Harmonie und Ästhetik gerecht werden. Ausserdem muss ich mir zugestehen können, dass ich mein Bestes gegeben habe und ich es zu diesem Zeitpunkt nicht hätte besser machen können.Du durftest die Illustrationen für die Webseite der Kinderrechte gestalten. Wie bist du vorgegangen? Ich stellte mir zu jedem Kinderrecht ein passendes, aussagekräftiges Bild vor und skizzierte meine Idee zunächst mit Bleistift, dann mit Filzstift auf weissem Papier. Zum Schluss färbte ich es digital in Photoshop ein.Hast du ein Lieblingskunstwerk von dir? Das Bild «LEA». Es war das erste Bild, das ich aus Liebe zu einer Frau gemalt habe.Welche Projekte beschäftigen dich momentan? Ich male gerade an vielen neuen Bildern, um eine mögliche, erste Ausstellung in Zürich zu eröffnen. Es ist sehr schwierig, aber ich knüpfe gerade viele neue Kontakte im Studium und in Kunstkreisen.Verdienst du Geld mit deiner Kunst? An Ausstellungen verkaufe ich manchmal Bilder, sonst verdiene ich Geld mit dem Verkauf meines Buches und mit illustrativen Auftragsarbeiten, wie etwa Plakat- und Logodesign oder Karikaturen.Welche Interessen pflegst du nebst malen und gestalten? Ich liebe Musik und spiele selbst Gitarre und Piano. Und ich liebe es zu reisen und neue Orte zu entdecken.Wie wichtig sind dir Besuche im Rheintal? Ich besuche jedes Wochenende meine Eltern und meine Katze in Heerbrugg. Das Rheintal ist für mich immer noch mein primäres Zuhause, an dem ich mich auch am allerwohlsten fühle.Wie sehr prägen dich deine peruanischen und italienischen Wurzeln? Da ich Spanisch und Italienisch spreche, entstehen oft mit fremden Leuten rasch interessante Gespräche über meine Heimat. Ausserdem hat mich die italienische und peruanische Kunst dazu gebracht, mich selber mit der Kunst zu beschäftigen.Welche Pläne hast du für die Zukunft? Die nächsten vier Jahre mache ich die Ausbildung zum Lehrer für Bildnerisches Gestalten für das Gymnasium. Nebenbei versuche ich, mich als selbstständiger Künstler in Zürich zu etablieren.Buchtipp: Gian-Franco Mazzola: «Mein Weg zur Kunst» Mit über 200 Malereien und Zeichnungen wird sein künstlerischer Werdegang zwischen seinem 3. und 18. Lebensjahr erzählt, wie er früh gefördert wurde und die Kunst seine grösste Leidenschaft wurde.www.gian-franco-mazzola.ch@gianfranco_mazzola 

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