06.01.2022

Personalausfälle sind zu befürchten

Die Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland wappnet sich gegen die Omikronwelle.

Von Reto Vincenz
aktualisiert am 02.11.2022
Die Omikronwelle kann nicht nur Auswirkungen auf die Bettenbelegung eines Spitals haben, sondern auch Personalausfälle bei Spitalangestellten nach sich ziehen. Gegen mögliche Auswirkungen wappnet sich derzeit auch die Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland (SR RWS), zu der die Spitäler in Altstätten, Grabs, und Walenstadt gehören.Gemäss Kommunikationschefin Andrea Bachmann wurden am Dienstag in den drei SR-RWS-Spitälern 30 Covidpatienten behandelt. 19 von ihnen waren ungeimpft. Von den sieben auf der Intensivstation im Spital Grabs zur Verfügung stehenden Betten waren sechs belegt, fünf davon mit Covidpatienten. Von diesen fünf Personen war eine geimpft.Keine repetitiven Testungen des PersonalsDie Bettenbelegung in der Spitalregion lag am Dienstagmorgen insgesamt bei 80 Prozent. Zur Situation beim Personal erklärte Bachmann, die Ausfälle wegen Coviderkrankungen bewegten sich aktuell noch im gewohnten Rahmen und hätten bislang keine Auswirkungen auf den laufenden Betrieb. Allerdings fürchte man, dass Omikron künftig durchaus Einfluss auf die Personalsituation haben könne. Die Folgen liessen sich derzeit aber noch nicht exakt abschätzen. Angesprochen auf die Impfbereitschaft des Personals gab Bachmann an, dass aktuell 79 Prozent der Mitarbeitenden immunisiert seien, also geimpft oder genesen.Verzichtet wird in den SR-RWS-Spitälern hingegen auf repetitive Testungen des Personals. Man habe diese Möglichkeit geprüft, so Bachmann. Doch weil der zeitliche Abstand zwischen Abnahme und Ergebnis bei Pooltests zu gross sei, darauf verzichtet. Die konsequente Einhaltung der spitalhygienischen Standardmassnahmen sei infektiologisch sinnvoller.Zudem habe sich gezeigt, dass sich die Übertragungen von Covid-19 in der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland nicht von entsprechenden Erhebungen in anderen Schweizer Spitälern unterscheiden würden. Sämtliche Massnahmen würden laufend evaluiert und bei Bedarf den neuesten Erkenntnissen angepasst.Eine starke Zunahme der Hospitalisationen aufgrund der Omikronwelle in den nächsten Tagen und Wochen erwartet Patrick Mathys, Leiter der Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit im Bundesamt für Gesundheit (BAG). Er äusserte sich dahingehend am Dienstag bei einer Medienkonferenz der Coronaexperten des Bundes.Allerdings müsse das nicht unbedingt die Intensivstationen betreffen, so Mathys. Gleichzeitig betonte er, dass nicht nur die Patientenzahlen problematisch seien, sondern auch die drohenden Ausfälle beim Personal. Diese wirkten sich auf das gesamte Gesundheitssystem aus.Samia Hurst, Vizepräsidentin der wissenschaftlichen Coronataskforce, stärkte dem BAG-Mann diesbezüglich den Rücken. Diese Welle könne beim Personal schwerer wiegen, warnte Hurst. Das betreffe nicht nur die Spitäler, sondern aufgrund der Isolations- und Quarantäneregeln auch andere Unternehmen. Werde die Ausbreitung nicht eingeschränkt, würden die Spitäler überlastet und es komme auch in anderen Bereichen zu Personalausfällen, sagte die Vizepräsidentin der wissenschaftlichen Coronataskforce.

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