Christlich 08.09.2024

Perlen sind sich zum Verwechseln ähnlich – ihre Echtheit erkennen und bewahren

Wer exklusiven Schmuck schätzt und wem das Portemonnaie locker sitzt, die oder der kann ohne weiteres mehrere Hunderttausend Franken für eine einzige Perle ausgeben. Wer sich normalerweise nicht in dieser Preisklasse bewegt, dem wird schwindlig, wenn er sich nur schon das Preisschild einer ganzen Kette aus diesem edlen Naturprodukt vorstellen soll.

Von Elias Meile, Seelsorger
aktualisiert am 08.09.2024

Bei solch astronomischen Summen ist es verständlich, dass die Versuchung für Nachahmungen entsprechend gross ist. Synthetisch hergestellte Perlen schlagen denn auch nur mit einem Bruchteil des Preises von echten zu Buche, sind sie doch sehr viel einfacher herzustellen, als ihre legitimen Vorbilder aus dem Innern von Muscheln zu gewinnen sind.

«Perlen», gilt es Sorge zu tragen

Für einen Laien sehen künstliche Perlen natürlichen Exemplaren zum Verwechseln ähnlich. Und doch sind sie grundverschieden: Die einen sind echt, die anderen nicht. Ähnlich wie beim edlen Schmuck lohnt sich auch bei uns selbst die Frage: Was in unserem Leben ist eigentlich echt? Wo steckt wirklich unser Herzblut drin? Welche Freundschaften tragen uns sowohl durch dick als auch durch dünn? Und umgekehrt: Wo spielen wir uns (oder anderen) nur etwas vor? In welchen Lebensbereichen würde sich ein weiteres Engagement eher als Fehlinvestition herausstellen? Ersteren, den «Perlen», gilt es Sorge zu tragen.

Vielleicht muss manchmal ein wenig geputzt oder poliert werden, bis alles wieder prächtig glänzt. Manches Schmuckstück ist nach längerer Zeit im Kästchen auch schlicht vergessen gegangen und hat es verdient, wieder einmal ans Tageslicht zu gelangen und neu bewundert zu werden.

Das Bild von der Perle ist der christlichen Tradition nicht fern

Jesus selbst vergleicht sie in einem seiner vielen lebensnahen Gleichnisse mit dem Himmelreich (Matthäus 13, 45 – 46). Die himmlische Ewigkeit ist verglichen mit sonst allem Erdenklichen auf Erden so ein grosser Schatz, dass – wenn überhaupt – bloss das Allerwertvollste und Allerschönste in seiner Eleganz zumindest im Ansatz daran heranreichen könnte.

Deshalb lohnt es sich nicht, so wie der Kaufmann im Gleichnis, auf anderes, Vergängliches zu setzen, sondern seine Priorität voll in diesem einzig wahren Schmuckstück zu sehen. Dieser «Schmuck» ist aber nicht weit weg und verschlossen in einem Jenseits, auf das noch zu hoffen wäre. Vielmehr dürfen wir diesen Schmuck schon jetzt freudig auf uns tragen. Wenn das nicht Grund zur Freude ist!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen von Herzen Gottes Segen und viel Freude beim Perlentauchen!


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