Allein das Ambiente im Garten des Hauses zur alten Sonne, vis-à-vis der Primarschule, ist ein Besuch wert: leicht verwunschen – ein Seerosenteich – einzeln platzierte, kleine Kunstwerke. Dies und das schöne Wetter animierte die meisten Besucherinnen und Besucher der Vernissage, sich vor dem Haus mit Paul Müller zu unterhalten. Die Hinweise zu Corona der Co-Präsidentin von «Kultur am Chapf», Christina Arnold, hielt die Gäste davon ab, in Gruppen die gesellschaftskritischen Skulpturen im Ausstellungsraum anzuschauen.Paul Müller ist gelernter Steinmetz und arbeitet bei der Firma Gautschi in St. Margrethen. Er bezeichnet sein künstlerisches Schaffen als Handwerkskunst. Sein Lieblingsmaterial ist der Sandstein, auch aus der Region. Müllers Kreativität ist verblüffend. Entgegen seiner alltäglichen Arbeit mit dem meist grauen Stein, sind seine Figuren bunt. Bemalt mit Acrylfarben. Beim ersten Anblick von Müllers Werken denkt man unweigerlich an Torten. Bei einem Teil seiner Werke wenigstens. Die Figuren fallen auf den ersten Blick durch die Bemalung auf. Erst dann, bei genauerem Hinsehen, entdeckt man, mit welcher Präzision die Charaktere und Gegenstände gearbeitet sind. Auch wenn man Paul Müller das Gesellschaftskritische nicht ansieht: Seine Werke sind in Stein gehauene Kritik, gewürzt mit einer tüchtigen Prise Humor. Die Ausstellung von «Kultur am Chapf» ist ein Besuch wert.HinweisDie Ausstellung von «Kultur am Chapf» im «Haus zur alten Sonne» ist am 5. und 6. September sowie am 12. / 13. und 19. September geöffnet. An den Samstagen von 13 – 16 Uhr und an den Sonntagen von 10 – 14 Uhr.