29.03.2022

Pattsituation in der Pfarreiheimfrage

Knapper geht’s nicht: Für den Kredit zur Planung eines neuen Pfarreiheims stimmten 20. Dagegen waren ebenfalls 20.

Von Max Tinner
aktualisiert am 02.11.2022
Ohne eine Mehrheit sei der Kredit nicht genehmigt und damit abgelehnt, stellte Kirchenverwaltungsratspräsident Simon Seymer fest. Vor nochmaligem Auszählenlassen oder einer Wiederholung der Abstimmung wurde er von einem Kirchbürger gewarnt: Es könnte eine Abstimmungsbeschwerde provozieren.Grundsätzlich dürfte kaum jemand in der Versammlung gegen den Ersatz des heutigen Pfarreiheims gewesen sein. Das Obergeschoss genügt heutigen feuerpolizeilichen und statischen Vorschriften nicht. Würde man es ertüchtigen, müsste auch der Unterbau verstärkt werden. Damit würde die Sanierung unverhältnismässig teuer, stellte Architekt Christoph Göldi klar. Die sowohl vom Kirchenverwaltungs- als auch vom Pfarreirat aufgezählten Vorteile eines Neubaus direkt bei der Kirche klangen zudem überzeugend. Die Leute würden nach einem Gottesdienst eher noch zu einem Apéro bleiben. Gerade älteren Leuten sei heute der Weg zum Pfarreiheim hinab – und wieder herauf – zu beschwerlich. Sie gingen deshalb oft lieber heim.Den gegen den Kredit Stimmenden ging es denn auch mehr darum, Planungsarbeiten zu verhindern, die sich womöglich bereits in einem halben Jahr als überholt erweisen könnten. Sie folgten dabei Ablehnungsempfehlungen Nik Eschenmosers und Thomas Eugsters.Als Option angedacht ist nämlich, der Schulgemeinde, die mehr Platz braucht, die Parzelle mit dem heutigen Pfarreiheim zu verkaufen, damit sie hier ein neuen Schulhaus bauen kann. Die Lüchinger Schule würde dann hier und im bestehenden Schulhaus Kirchfeld gleich daneben zentralisiert. Mit Ausnahme der Sportanlagen, die am heutigen Standort im Roosen verbleiben würden.Die Schulgemeinde hat ihre Standortevaluation noch nicht abgeschlossen – rechnet aber, etwa bis zu den Sommerferien so weit zu sein, wie Schulratspräsident Mattia Girardi während der vorangegangenen Schulbürgerversammlung angekündigt hatte.Sollte sich die Schulgemeinde tatsächlich für ein Schulzentrum im Kirchfeld entscheiden, wären für Ruedi Bartholet sogar Pfarreiräume direkt im Schulhausneubau denkbar. Die Meinungen dazu sind allerdings geteilt. Wenigstens die Möglichkeit prüfen sollte man aber, meinte Nik Eschenmoser. Umso mehr sei mit der Planung noch zuzuwarten, «bis die Schule weiss, was sie will», meinte auch Simon Eugster. Eine gemeinsame Planung dränge sich zudem auf, damit sich ein stimmiges Bild ergebe und die Bauten keine wüste Strassenschlucht bildeten, wurde auch gesagt.Der Schulrat will im Herbst zu einer ausserordentlichen Schulbürgerversammlung einladen, um einen Kredit für weitere Planungsschritte einzuholen. Aus den Reihen der Kirchbürgerschaft wurde angeregt, auf denselben Abend auch zu einer ausserordentlichen Kirchbürgerversammlung einzuladen, damit dann ebenfalls das weitere Vorgehen beschlossen werden könne.

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