Kurt Latzer«Ob Geldbörsen, Handys, Endoskopie-Geräte oder Topfpflanzen – in deutschen Krankenhäusern wird gestohlen, was nicht niet- und nagelfest ist», war kürzlich in der «Schwäbischen Zeitung» zu lesen.Innert vier Jahren hat sich die Schadensumme durch Diebstähle in badenwürttembergischen Krankenhäusern fast verdoppelt, von 1,8 Mio. Euro 2013 auf 2,75 Mio. Euro im Jahr 2017.Im Spital Altstätten wurde 2018 am meisten gestohlenWie ist es um die Sicherheit in Spitälern der Spitalregion Rheintal-Werdenberg-Sarganserland (SR RWS)? «2017 wurden uns sieben, 2018 21 Diebstähle gemeldet», sagt Andrea Bachmann, Leiterin Kommunikation SR RWS, «18-mal haben Langfinger im vergangenen Jahr allein im Spital Altstätten zugelangt.» Dem Spital selbst sei kein Schaden entstanden.«Diebe holten 2018 aus Portemonnaies von Patienten etwa 2000 Franken», sagt die Mediensprecherin. Wenn es der Geschädigte wünscht, wird bei der Polizei Anzeige erstattet. Es sei allerdings schwer, die Täter zu ermitteln. «Wir sensibilisieren die Mitarbeitenden sowie Patienten und Angehörige und appellieren auf die Eigenverantwortung», sagt Andrea Bachmann. Beim Antritt des Spitalaufenthalts weise man Patienten darauf hin, keine grossen Geldbeträge und Wertsachen mit ins Spital zu bringen.Altstätter Spital wird sichererDie deutschen Spitalverbände fordern eine bessere Eingangskontrolle der Besucher, allenfalls mit Ausweis. Wie wird in Altstätten kontrolliert? «Besucher kontrollieren wir tagsüber nicht. Nachts erfolgt die Kontrolle beim Betreten des Spitals am Eingang.In vielen deutschen Krankenhäusern sind Schränke von Patienten mit Safes ausgerüstet. Ist das in der SR RWS auch ein Thema? Andrea Bachmann: «Noch nicht. Aber für das Spital Altstätten wurden sogenannte Hotelsafes beschafft. Die werden in den nächsten Tagen eingebaut.» Im Spital Walenstadt sei dies geplant. In Grabs wird nächstes Jahr das neue Bettenhaus bezogen. Die Patientenzimmer sind dort mit abschliessbaren Fächern ausgestattet. In den Nachbarländern machen Diebe auch vor Medikamenten nicht Halt. «In der Spitalregion Rheintal-Werdenberg-Sarganserland liegen in den letzten zwei Jahren keine Meldungen von gestohlenen Medikamenten vor», sagt die Mediensprecherin.An speziellen Tagen kommt ein SicherheitsdienstUnd wie ist es um die Sicherheit der Patienten und Angestellten im Allgemeinen bestellt? In den Spitälern seien alle Personen sicher aufgehoben. Sensible Bereiche oder Räume seien zutrittsgesichert. «An speziellen Tagen, wie zum Beispiel Silvester, haben wir präventiv einen Sicherheitsdienst vor Ort, weil dann in der Notfallaufnahme mit alkoholisierten Personen zu rechnen ist», sagt Andrea Bachmann.In den öffentlich zugänglichen Bereichen der Spitäler könne man nichts ändern. Mit der Zutrittsteuerung (Badge) biete man möglichst gute Sicherheit. «Zurzeit besteht kein Anlass für weitere Anpassungen im Sicherheitsdispositiv.