Die Wirtinnen der Bergwirtschaft Montlinger Schwamm (die der Ortsgemeinde Montlingen gehört) wollten dem Bergwirteverein Alpstein beitreten. Sie wollten damit die bereits bestehende lockere Zusammenarbeit mit benachbarten Betrieben stärken und waren auch bereit, sich im Verein zu engagieren. Doch dessen Hauptversammlung verweigerte Sandra Oberholzer und ihrer Schwester Regula Oberholzer die Aufnahme, wie der «Appenzeller Volksfreund» kürzlich berichtete.Bergwirte-Vereinspräsident Thomas Manser, er ist der Wirt von der «Bollewees», relativiert die Berichterstattung in der Innerrhoder Zeitung. Es sei nicht so, dass man von den Bergwirtschaften rund um den Alpstein nichts wissen wolle. Man wisse sie im Gegenteil sehr zu schätzen, seien sie doch für die Bergwirtschaften im Alpstein durchaus wertvoll, weil sie für viele Wanderungen in den Alpstein der Ausgangspunkt seien. Dies sei im Verein auch allgemein anerkannt.Nehme man aber den «Schwamm» in den Verein auf, müsste man auch andere Betriebe aufnehmen, die ebenfalls an vielbegangenen Wanderwegen in den Alpstein liegen, erklärt Manser und nennt als Beispiele die Berggasthäuser Gamplüt und Schafboden ob Wildhaus oder die Alp Rohr ob Sennwald. Es gäbe noch weitere.Schwierig, allen gerecht zu werdenZweck des Vereins sind unter anderem der Wanderwegunterhalt im Alpsteingebiet und gemeinsame Marketingaktionen. Von diesen sollen alle Mitgliedsbetriebe gleichermassen profitieren können, was allerdings bereits heute nicht einfach zu bewerkstelligen sei: Die einen Betriebe liegen am Fuss des Alpsteins, andere auf 2000 Meter über Meer; die einen bieten Übernachtungen an, andere nicht … Mit jedem weiteren Betrieb werde es noch schwieriger, allen gerecht zu werden, was man grundsätzlich aber möchte. Deswegen habe man schon auf die Realisierung an sich guter Ideen verzichtet. Hinzu komme die unterschiedliche Handhabung St. Gallens und Appenzell Innerrhodens mit der Kurtaxenerhebung und mit der Ausrichtung von Beiträgen an touristische Leistungen, was ebenso zu berücksichtigen wäre. Aus solchen Überlegungen heraus hätten die Mitglieder das Aufnahmegesuch letztlich einstimmig abgelehnt.Die Situation als Chance verstehenThomas Manser betont jedoch, dass einer Zusammenarbeit mit dem Berggasthaus Montlinger Schwamm im bisherigen Rahmen nichts im Wege stehe. «Wie gesagt: Wir schätzen den ‹Schwamm›.» Mehr noch: Manser würde begrüssen, wenn die Zusammenarbeit noch ausgebaut werden könnte: «In gemeinsamen Aktionen mit dem ‹Schwamm› oder auch der Alp Rohr sehen wir durchaus Potenzial.» Thomas Manser will sich, sobald die Saison nach der Aufhebung der Corona-Restriktionen beginnen kann, mit Sandra und Regula Oberholzer treffen und mit ihnen besprechen, welche Möglichkeiten für sie in Betracht kommen. Er hofft, dass die Nichtaufnahme in den Verein sich so nicht als Graben, sondern als Brücke erweist.Enttäuscht, aber offen für weitere Zusammenarbeit«Schwamm»-Wirtin Sandra Oberholzer war nach der Absage der Alpstein-Bergwirte enttäuscht. Mit ihnen zusammenarbeiten möchte sie dennoch weiterhin, versichert auch sie. Im Besonderen erhofft sie sich dadurch vermehrt Gäste aus dem Appenzellerland im «Schwamm».Hinweis: Saisoneröffnung auf dem Montlinger Schwamm ist am 1. Mai. Vorausgesetzt, die Corona-Restriktionen sind dann bereits wieder gelockert.