Neben dem Wirtschaftsgebäude der Firma Nüesch Weine lag ein Stapel Baumstämme und Äste. Stück für Stück verschwanden sie in einem grossen Häcksler und anschliessend, zu Hackschnitzeln verarbeitet, in Traktoranhängern. Einigen Balgacherinnen und Balgachern war damit klar: Der Park von Emil Nüesch selig wird komplett gerodet, muss einer grossen Überbauung weichen. Das stimmt nicht, wie sich bei einem Besuch vor Ort herausgestellt hat.Die Valrheno Immobilien AG hat das Nüesch-Areal Ende Jahr gekauft. Auf der rund viereinhalb Hektar grossen Liegenschaft gibt es viel Grün, Baumgruppen, einzelne Bäume, Hecken und Sträucher. Ein Teil des Areals liegt in der Industrie- und Gewerbezone, ein weiteres Stück in der Zone übriges Gemeindegebiet.Von Gesetzes wegen hätten die neuen Besitzer alles roden dürfen, mit zwei Ausnahmen, der Baumgruppe beim Torkel an der Hauptstrasse und des kleinen Waldes in Richtung Säntisstrasse. Beides steht unter Schutz. Auch den Windfang unweit der Sinkernstrasse dürften die Grundstücksbesitzer ersatzlos entfernen.Ökologiekonzept in Auftrag gegeben«Die Valrheno AG hat sich Gedanken gemacht, was mit den Grünanlagen geschehen soll. Ich wurde beauftragt, für das gesamte Gebiet ein Ökologiekonzept zu erarbeiten», sagt Alfred Kuster, Inhaber der Waldökologie Kuster GmbH in Diepoldsau. Nach der Bestandesaufnahme, bei der Zustand und Art aller Pflanzen und Bäume bestimmt wurden, habe man mit dem Ausholzen begonnen.«Dabei haben wir uns auf Bäume konzentriert, die entweder teilweise morsch waren oder Teile der bestehenden Gebäude gefährdeten», sagt Kuster. Aus dem gesamten Bestand, auch dem Windfang, habe man Neophyten – nichtheimische Pflanzen und Bäume – entfernt. Weil in den letzten Jahren der Unterhalt der Grünflächen vernachlässigt worden sei, habe man Hecken und Sträucher, auch vor dem Restaurant Bad Balgach, ausgelichtet und gestutzt.Kurt Latzer