22.01.2020

Ostschweiz ist kein Hotspot für illegale Migration

Die Jahreszahlen des Grenzwachtkorps zeigen, dass immer weniger Menschen illegal in die Schweiz einreisen.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 03.11.2022
Das Grenzwachtkorps ist auf sieben Regionen aufgeteilt, wobei das Rheintal in die Region III fällt. Zu dieser gehören die Kantone St. Gallen, Graubünden, beide Appenzell, Glarus sowie das Fürstentum Liechtenstein.Mit 626 Aufgriffen belegt die Region III den vorletzten Platz – es ist in der Ostschweiz also ruhig. Die Hotspots der illegalen Migration sind weiterhin das Tessin sowie die Grossregion Basel. In diesen beiden Regionen betrug die Anzahl rechtswidriger Aufenthalte mehr als 3000. In der GWK-Region III nehmen Personen aus Afghanistan mit 118 Aufgriffen die Spitzenposition ein, in vier anderen Regionen liegt Nigeria vorn. Dies belegt, dass die Ostschweiz in kleinem Rahmen weiterhin das Tor zum Land für Menschen aus orientalischen Krisenregionen ist. Weil es in diesen ruhiger geworden ist, sind auch die Zahlen rückläufig. Die Ruhe ist allerdings ein äusserst fragiles Gebilde, denn sowohl der Bürgerkrieg in Syrien wie auch die Krise zwischen den USA und dem Iran sind weiterhin aktuell und die Grosswetterlage im Nahen Osten weiterhin instabil.Immer weniger rechtswidrige AufenthalteGriff die Grenzwache 2017 noch 27300 Personen auf, die sich rechtswidrig in der Schweiz aufgehalten haben, waren es 2019 nur noch 12927. Auffällig ist, dass es letztes Jahr seit längerer Zeit wieder einzelne Monate gegeben hat, in denen die Anzahl Aufgriffe schweizweit unter 1000 lag. Diesen starken Rückgang zeigen die Jahreszahlen, die die Eidgenössische Zollverwaltung am Mittwoch veröffentlicht hat. Von den 12927 aufgegriffenen Personen stammen 1994 aus Nigeria. Der afrikanische Grossstaat am Golf von Guinea nimmt damit deutlich die Spitzenposition ein. Auf dem zweiten Rang liegt Albanien (821), dahinter folgt Algerien (769). Die Kriegsländer, deren Unruhen zur grossen Flüchtlingsbewegung von 2015 und 2016 geführt haben, liegen nicht mehr an der Spitze dieser Liste. Aus Afghanistan sind 2019 468 Personen mit rechtswidrigem Aufenthalt aufgegriffen worden, aus Syrien 365.Nicht jeder Aufgegriffene stellt einen AsylantragBezüglich des Asylwesens sind die GWK-Zahlen mit Vorsicht zu betrachten. Dies, weil nicht jede Person, die sich rechtswidrig in der Schweiz aufhält, hier auch einen Asylantrag stellt.Einerseits hat das GWK im 2019 5575 Personen ausländischen Behörden übergeben, andererseits liegt das Migrationsziel vieler Aufgegriffener nicht in der Schweiz, sondern weiter im Norden Europas.Remo Zollinger

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