01.10.2018

Ortsgemeindehütte abgebrannt

Die Ortsgemeinde besitzt eine Hütte auf der Petersalp bei Urnäsch. Diese brannte am Sonntag komplett nieder. Weder Menschen noch Tiere kamen dabei zu Schaden. Der Wiederaufbau soll schnell erfolgen.

Von Benjamin Schmid
aktualisiert am 03.11.2022
Benjamin SchmidAm Sonntagmorgen ging bei der kantonalen Notrufzentrale in Herisau die Meldung ein, dass die Liegenschaft der oberen Peters­alp brennt. «Die Ursache ist noch nicht bekannt und Bestandteil der kriminaltechnischen Untersuchungen der Kantonspolizei», sagt Karl Köppel, Präsident der Ortsgemeinde Widnau. Zum aktuellen Zeitpunkt seien nur Spekulationen und Vermutungen möglich. «Tatsache ist, dass die Hütte komplett niedergebrannt ist», sagt Köppel und ergänzt: «Für uns steht fest, dass wir das Gebäude schnellstmöglich wieder aufbauen.» Zum Zeitpunkt des Brandes befanden sich drei Personen in der Hütte. Sie konnten sich unverletzt in Sicherheit bringen. Weil das Vieh bereits seit Mitte September im Tal ist, kamen keine Tiere zu Schaden. Vom Wohn- und Stallgebäude indes blieb nichts als Kohle und Rauch übrig. Seit 1907 bewirtschaftetDie Widnauer Ortsbürgerschaft entschied 1906 über den Erwerb der mittleren und oberen Peters­alp. Vor allem das untere muldenförmige Alpgebiet wird seither genutzt, um das Vieh im Sommer weiden zu lassen. Auf dem Sömmerungsgebiet, das in einer Höhe zwischen 1350 und 1590 Meter über Meer liegt, befinden sich elf Tränkestellen für die Tiere. Auf der mittleren Petersalp gibt es nebst einer Sennhütte auch einen Rindvieh-, einen Schweine- und einen Pferdestall. Die obere Petersalp hat im gleichen Gebäudekomplex die Sennhütte mit Massenlager und den Stall integriert. Während sämtliche Oberrheintaler Gemeinden mindestens eine Alp besitzen, sind es im Unterrheintal nur Widnau und Diepoldsau. Nur zu Fuss erreichbarMit einer Höhe von knapp 1600 Meter über Meer, ist die Alphütte der oberen Petersalp das höchstgelegene Alpgebäude im Kanton Appenzell Ausserrhoden. Die abgelegene Alp, die über keine Zufahrt verfügt, kann nur zu Fuss erreicht werden. Deswegen konnten die Feuerwehren von Urnäsch und Waldstatt nur schwer zum Brandobjekt vordringen und wurden durch einen Helikopter unterstützt. Sowohl das Stroh für die Einstreu als auch das Material für den Unterhalt der Gebäude werden meistens eingeflogen.Trieben die Sennen 1907 von Widnau aus ihr Vieh in einer dreitägigen Wanderung den Weg über Eichberg, Appenzell, Urnäsch hin­auf auf die Alp, erfolgte in späteren Jahren der Verlad der Rinder auf die Gaiserbahn in Altstätten. Auch heute noch bleibt einem der Fussmarsch zum Alpgebiet nicht erspart. Zwischen 200 und 300 Widnauer nahmen jeweils an der alle zwei Jahre stattfindenden Einladung zu einer Begehung der Petersalp teil. Alle Einwohner hatten zudem die Möglichkeit, die Hütte unentgeltlich zu nutzen und in ihr zu übernachten. «Die obere Petersalp bot mit ihrem Massenlager und der Küche ideale Übernachtungsmöglichkeiten für Vereine, Familien, aber auch Einzelpersonen», sagt Karl Köppel.

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