Die Reise in den Freistaat hat sich gelohnt: In Zittau, im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien, haben Monika und Mario Ammann in ihrer Paradedisziplin Sprint-OL ihre Vorjahresleistungen eindrücklich wiederholt und die deutsche Meisterschaft mit deutlichem Vorsprung gewonnen.
Der Wettkampf fand am Samstag statt und bestand aus der Qualifikation am Vormittag und dem Final am späten Nachmittag. Monika und Mario Ammann gehörten in ihren Alterskategorien zu den Favoriten und unterstrichen diese Rolle mit Bestzeiten in der Qualifikation. Bei der Seniorin lief zwar nicht alles nach Wunsch, der Vorsprung von 31 Sekunden war dennoch gross. Mario Ammann fand nach vorsichtigem Start sehr gut ins Rennen und konnte die drei vor ihm gestarteten Läufer ein- und überholen.
Souveräne Leistungen im entscheidenden Finallauf
Diese Leistungen stimmten die beiden zuversichtlich für die Entscheidung, die in Zittaus Stadtzentrum ausgetragen wurde. Diesen Geländetyp sind OL-Sportler aus der Schweiz eher gewohnt als Wettkämpfe in weitläufigen Siedlungsgebieten oder Parks. Monika Ammann gelang der bisher beste Sprintwettkampf in diesem Jahr, sie gewann mit über zwei Minuten Vorsprung. Damit realisierte sie den dritten Titel als deutsche Meisterin im Sprint-OL nach 2019 und 2022. In den Jahren dazwischen fanden coronabedingt in Deutschland keine grossen OL-Veranstaltungen statt.
Ähnlich gut löste Mario Ammann seine Aufgabe. Einzig bei Posten zwei war er zu wenig aufmerksam und stand oberhalb der Mauer statt unten beim Posten. Der Zeitverlust hielt sich aber in Grenzen. Ammann schloss als schnellster Läufer später trotzdem zu seinem stärksten Mitkonkurrenten auf und gewann mit einem soliden Vorsprung von 55 Sekunden. Für den Senior ist es nach Hamburg im Vorjahr die zweite Goldmedaille im Sprint-OL. Vorher war er zweimal Zweiter geworden.
Gold für die beiden auch in der Sprint-Staffel
Am Sonntag stand ein Langdistanz-OL im Zittauer Gebirge auf dem Programm. Das kleinste deutsche Mittelgebirge ist bekannt für imposante Sandsteintürme. Die OL-Posten standen zum Teil in einem Labyrinth von Türmen und Felsbrocken. Selbst für Teilnehmer, die mit solchen Verhältnissen besser vertraut sind, waren die Anforderungen hoch. Mario Ammann war mit Rang zwei zwar gut klassiert, mit der Leistung aber nicht zufrieden. Auch Monika Ammann hatte ihre liebe Mühe im Wirrwarr der Felsen und wurde Sechste.
Höhere Priorität hatte die Sprint-Staffel, die am Montag im Westpark von Zittau wieder als deutsche Meisterschaft stattfand und an der sie ebenfalls als Titelverteidiger an den Start gingen. Wie im Vorjahr in Hamburg komplettierte ein Bekannter aus Hessen das Trio, das zusammen mindestens 180 Jahre alt sein und mindestens eine Läuferin im Team haben musste. Zudem war ein Mindestalter von 55 Jahren gefordert. Der Hesse hatte am Samstag die Kategorie H60 gewonnen, mit drei Siegern war das Trio also top besetzt. Es gab jedoch weitere sehr starke Staffeln. Zudem starten bei Staffelwettkämpfen alle gleichzeitig, sie haben im direkten Vergleich aber meist unterschiedliche Posten.
Mario Ammann lief die Startstrecke und übergab an zweiter Stelle liegend Monika Ammann. Sie holte mit der schnellsten Abschnittszeit den Rückstand mehr als auf und schickte den dritten Läufer mit Vorsprung auf die Schlussrunde. Mit einer weiteren Bestzeit war dem Trio der erneute Meistertitel nicht mehr zu nehmen. Mit den Titelverteidigungen haben Monika und Mario Ammann ihr erstes Saisonziel erreicht.