Seit dem Sommer gab es in den Krankenhäusern der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland (Altstätten, Grabs und Walenstadt) noch einzelne Covid-19-Patienten, die hospitalisiert werden mussten, die Corona-Intensivstation in Grabs war seit Mitte April nicht mehr belegt. In dieser Woche stiegen die Fälle sprungartig an: Von drei über zehn Corona-Patienten am Mittwoch, auf 19 am Freitag. Vier Erkrankte liegen in der Intensivstation in Grabs.Die Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland (SR RWS) war auf die zweite Welle vorbereitet. Die Container, die im März vor dem Spital in Altstätten aufgestellt worden sind, wurden wohlweislich stehen gelassen – und inzwischen wie-der reaktiviert, um die deutlich mehr werdenden ambulanten Corona-Tests durchzuführen. Stationäre Patienten mit Symptomen werden im Spital getestet und in Isolationszimmern untergebracht bis das Testergebnis vorliegt.Alles wie damals im März? Nicht ganz. «Der Unterschied zur ersten Welle besteht darin, dass der Normalbetrieb weiterläuft, während wir zusätzlich die Corona-Fälle bewältigen müssen», sagt Andrea Bachmann, Leiterin Kommunikation der SR RWS. Bei der ersten Corona-Welle kam am 19. März der Lockdown und, für die Spitäler entscheidend, die bundesrätliche Weisung an die Spitäler, sich ausserhalb der pandemischen Aufgaben auf Notfälle und dringende Fälle zu beschränken.Ein Operationssaal pro Spital fällt wegDie Beanspruchung des Personals sei hoch: «Aber wir arbeiten laufend daran, den Betrieb in jeder Situation sicherstellen zu können.» Bis gestern sind noch alle vorgesehenen Operationen nach Termin durchgeführt worden. Operationen werden in der Spitalregion auch weiterhin stattfinden, allerdings fällt in jedem der drei Spitäler ein Operationssaal weg, daher muss der Zeitplan angepasst werden: «Verschiebungen können nicht mehr ausgeschlossen werden.»Der Engpass, dem diese Einschränkung zugrunde liegt, ist nicht räumlich, sondern personell bedingt: Anästhesiepersonal ist auf die Intensivstation nach Grabs versetzt worden, um die zusätzlichen Intensiv-Betten zu betreiben. Beatmungsgeräte seien ausreichend vorhanden, auch in diesem Bereich ist ein allfälliger Engpass eher personeller als infrastruktureller Natur: Eher knapp würden die Ressourcen beim Fachpersonal, das diese bedienen kann. Der Markt mit ausgebildetem Anästhesiepersonal ist nicht übermässig gross.Die Intensivstation ist innerhalb der SR RWS in Grabs zentralisiert, Betten für Covid-19-Patienten mit milderem Verlauf gibt’s aber auch in Altstätten und Walenstadt. Insgesamt sind es 135 Plätze in der Spitalregion, in Altstätten können bis zu 25 eingerichtet werden. Derzeit werden zwei davon belegt.Patientinnen und Patienten, die nicht isoliert sind, können zurzeit nach den Regeln besucht werden, die im Juni aufgestellt worden sind (Kernpunkte: Maskenpflicht, Eintrag in Anwesenheitsliste, höchstens zwei Besucher, nicht länger als 30 Minuten).