13.03.2019

OMR: Auch Bewährtes kann sich ändern

Heerbrugg Die Sporttalentschule wird so organisiert, dass sie kostendeckend ist. Die Zukunft der Time-Out-Klasse ist offen. Das Schulareal wird videoüberwacht, und jeder Schüler bekommt ein Tablet.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Knapp jeder hundertste Stimmberechtigte war am Dienstag Abend zur Bürgerversammlung der Oberstufe Mittelrheintal gekommen. Die 89 Schulbürgerinnen und Schulbürger erlebten zwar keine grosse Überraschung, wurden aber über eine ganze Reihe wichtiger Änderungen in Kenntnis gesetzt.Die Kosten für den bald fertigen C-Trakt weichen bisher um knapp 1,4 Prozent vom Budget ab. OMR-Präsident Ivo Riedi informierte die Bürgerschaft, dass wider Erwarten eine Pfahlfundation nötig gewesen sei, die Zusatzkosten von knapp 160000 Franken verurschacht habe, ausserdem hätten die Grundwasserabdichtung, das Wandbild von Willy Fried, die Brandschutzverglasung und ein paar kleiner Posten Mehrkosten verursacht. Zumal anderseits auch Einsparungen möglich gewesen seien, seien zum gegenwärtigen Zeitpunkt unter dem Strich Mehrkosten von 147000 Franken zur Kenntnis zu nehmen.Punkto Kosten pro Kubikmeter zählt der C-Trakt mit knapp 630 Franken im Vergleich mit Schulhäusern andernorts zu den günstigsten.Sportoberstufe kann kostendeckend seinEine Lösung ist für das finanzielle Problem der Sporttalentschule gefunden worden. Diese wird nicht nur von Jugendlichen aus dem OMR-Gebiet besucht, sondern auch von Schülerinnen und Schülern aus anderen Gemeinden. Das Problem der OMR: Pro externem Schüler dürfen dessen Wohngemeinde nur noch 11000 Franken (4000 weniger als früher) verrechnet werden, sofern die jungen Sportlerinnen und Sportler in Regelklassen integriert sind.Neu bildet die OMR zwei reine Sportstammklassen mit total etwa 40 Jugendlichen. Diese neue Organisation ermöglicht es, die Sporttalentschule kostendeckend zu führen.Time-Out-Klasse: Konzept wird geprüftEine Neuerung drängt sich auch für die Time-Out-Klasse auf. Lehrer Rochus Federer, der sie seit dem Start vor 17 Jahren leitet, geht diesen Sommer in Pension. Das bisherige Konzept ist eng an seine Person geknüpft.Ausserdem hat die Widnauer Schule, mit der die OMR die Time-Out-Klasse betreibt, auf die deutlich gesunkene Zahl der Widnauer Time-Out-Schüler und die Notwendigkeit einer entsprechend anderen Verteilung der Kosten hingewiesen.Zumal es seit dem Jahr 2011 die Schulische Sozialarbeit gibt, könnte deren Ausbau eine Alternative zur Time-Out-Klasse sein. Oder ist es sinnvoll, diese Klasse trotz der Schulischen Sozialarbeit fortzuführen?Solche Fragen werden mit einer Expertise geklärt. Bis ein Entscheid gefällt ist, hat die OMR drei Möglichkeiten: Sie kann Time-Out-Schüler extern beschulen lassen (in der Altstätter Time-Out-Klasse, für 1000 Franken pro Schüler und Woche), einen vorübergehenden Ausschluss vom Unterricht beschliessen oder eine intensivere Betreuung durch die Schulsozialarbeit anordnen.Ein Tablet für jeden SchülerLetzten Sommer wurde das Projekt «Tablet-Klasse» beendet. Das Fazit wird als sehr positiv bezeichnet, weshalb künftig alle Jugendlichen der OMR ein Tablet bekommen sollen, das sie sowohl in der Schule als auch zu Hause benützen können.Gestartet wird im Jahr 2020. Der Schulrat will alle Fragen und Probleme, die im Zusammenhang mit dieser Neuerung einhergehen können, im Voraus geklärt haben. Das heisst, es soll ein Nutzungsreglement bestehen und von Anfang an klar sein, wie zu verfahren ist, wenn beispielsweise ein Missbrauch der Geräte stattfindet.Auch hätten die Lehrkräfte bestmöglich vorbereitet zu sein. Ivo Riedi meinte, was alles sich mit einem Tablet machen lässt, wisse man gar nicht, wenn man sich nicht eingehend mit den Möglichkeiten befasse.Präventive ÜberwachungDer nächtliche Aufenthalt auf dem Schulareal kann die Ruhestörung von Nachbarn bedeuten, viel herumliegenden Abfall oder sogar Zerstörungen zur Folge haben. Die OMR beabsichtigt daher, noch in diesem Jahr eine Videoüberwachungsanlage anzubringen. Sie macht dies in Abstimmung mit der Primarschule, damit die «Nachtbuben und -mädchen» nicht einfach auf deren Areal ausweichen können.Nach Auskunft von Ivo Riedi ist die Überwachungsanlage vor allem zur Vorbeugung gedacht.Schülerzahlen steigen moderatSowohl die Jahresrechnung als auch das Budget wurden einstimmig angenommen. Das letzte Jahr konnte im Vergleich zum Budget mit einer Besserstellung um knapp 400000 Franken beendet werden. Für das neue Jahr wird bei den beteiligten Gemeinden der OMR ein Finanzbedarf von 10,227 Mio. Franken beantragt. Die Schülerzahlen sind von 2011 bis 2018 leicht gesunken, nun sind sie moderat im Steigen begriffen.Gert Bruderer

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