27.06.2022

Ohne Fanfaren eröffnet

Am Freitagabend hat das 13. Appenzeller Kantonalmusikfest Heiden 2022 begonnen. Der Umzug fand nicht statt.

Von Mea Mc Ghee
aktualisiert am 02.11.2022
Eigentlich hätten die Kirchturmbläser mit ihren Fanfarenklängen um 17.15 Uhr den musika­lischen Startschuss zum Appenzeller Kantonalmusikfest in Heiden geben sollen. Doch das Wetter machte den Organisatoren und Organisatorinnen um OK-Präsident Norbert Näf einen Strich durch die Rechnung. Auch der Festumzug mit einer Parade der Biedermeier Heiden und historischen Fahrrädern des Velomuseums Rehetobel fiel dem starken Regen zum Opfer. Der Vorfreude auf das 13. Appenzeller Kantonalmusikfest tat dies aber alles keinen Abbruch. Statt die Seeallee zu säumen, strömten die Gäste ins grosse Festzelt, wo bereits die Mitglieder des Tambourenvereins Lüchingen aufspielten.Zündschnur musste mehrmals gestoppt werden Unter Applaus und zu den Klängen der 1.-Klassvertreterin Musikgesellschaft Harmonie Appenzell marschierten die Fähnriche der Musikvereine aus dem Appenzellerland ein und gaben dem Anlass, der unter dem Motto «Ä Fäschtwochenend voller Füürwerk» steht, einen ersten optischen Farbtupfer. Zwei Jahre später als geplant könne das Kantonale endlich stattfinden, sagte Claudia Frischknecht, Präsidentin des Appenzeller Blasmusikverbandes. Sie sagte: «Die Zündschnur musste mehrmals gestoppt werden, doch beim OK loderte das Feuer stets weiter.» Für die Musikvereine sei die Pandemiezeit eine schwierige gewesen, das Proben war kaum möglich.[caption_left:Claudia Frischknecht, Präsidentin des Appenzeller Kantonalmusikverbandes, während der Fahnenübergabe am Eröffnungsakt.]«Es war still in den Dörfern, doch nun brennen die Vereine darauf, zu zeigen, was sie können», wies sie auf die kommenden Darbietungen von mehr als 1750 Musizierenden aus 47 Vereinen aus 14 Kantonen hin. Das Dorf habe sich in einen Festplatz verwandelt, lobte Heidens Gemeindepräsident Gallus Pfister die Organisierenden und die etwa 400 Helferinnen und Helfer. Es sei das Fest der kurzen Wege.«Z Hääde bini loschtig gse ...»Ständerat Andrea Caroni erklärte der Festgemeinde, warum es ihm nicht gelungen ist, eine Vertretung des Bundesrates ans Appenzeller Kantonalmusikfest zu locken. Alle hätten wichtige Aufgaben/Termine zu erledigen, hätten aber musikalische Grüsse mitgegeben. Bundespräsident Ignazio Cassis etwa, der im Zug nach Brüssel unterwegs sei, «Es fährt ein Zug nach Nirgendwo» und Karin Keller-Sutter würde den Appenzellern und Appenzellerinnen für dieses eine Wochenende den «St. Galler Marsch» ausleihen, wo sie selbst doch keinen Marsch hätten, wie andere Kantone. Er hoffe, Gäste wie Mitwirkende könnten alle singen «Z Hääde bini loschtig gse», schloss Caroni seinen launigen und musikalischen Gruss.Es folgten als erste Höhepunkte des Festes Fahnengruss und -übergabe, umrahmt vom Fahnenmarsch, gespielt von der Jugendmusik Heiden, die für das Fest verantwortlich zeichnet. Um 18.36 Uhr erklärte Norbert Näf das Fest Heiden 2022 für eröffnet. Es folgten musikalische Unterhaltung und – so der Regen denn endete – das Feuerwerk am Nachthimmel.

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