01.11.2019

Offiziere ziehen Lehren aus der Vergangenheit

Gegen 50 Offiziere trafen sich kürzlich zur Hauptversammlung des Rheintalischen Offiziersvereins (ROV).

Von Willi Gerber
aktualisiert am 03.11.2022
Nach dem Apéro im Weingut Schmid Wetli in Berneck und der Begrüssung durch Präsident Hptm Lukas Krüsi referierte der ehemalige Berufsoffizier, Direktor der Militärakademie und Kommandant der Generalstabsschule, Daniel Lätsch. Er sprach anschaulich über den Zweiten Weltkrieg in Italien, besonders über weniger bekannte Geschehnisse in Italien – bekannter sind ja die alliierten Landungen in Sizilien, Salerno und Anzio sowie die verlustreichen Kämpfe um die Gustav-Linie und den Monte Cassino.Bei diesen Kampfhandlungen spielten Luftstreitkräfte eine wichtige Rolle. Während durch die Inexistenz der Luftwaffe die deutschen Verzögerungs- und Verteidigungsmassnahmen massiv erschwert wurden, beherrschten die alliierten Flieger den Luftraum bei Flugwetter nach Belieben. So konnten sie die Aktionen der Bodentruppen beispielsweise durch Bombardierungen von Verkehrsknotenpunkten und Nachschubachsen sowie durch Luftnahunterstützung entscheidend beeinflussen. Davon, dass moderne Kriege für die Soldaten und besonders die Zivilbevölkerung eine unermessliche Katastrophe sind, zeugen die vielen Soldatenfriedhöfe und die traurigen Gedenkstätten über Kriegsverbrechen und Vergeltungsaktionen an Zivilisten.Mit Blick auf die anstehenden Rüstungsvorhaben der Schweizer Armee zog der Referent daher folgende Lehren: Ohne wirksame Mittel wie Flugzeuge, Raketen oder Flak gegen Angriffe aus der dritten Dimension, sind der Schutz der Bevölkerung und der Kampf der Bodentruppen wenig aussichtsreich. Angesichts der unvorstellbaren Gräuel eines Kriegs ist die Kriegsverhinderung (Dissuasion) durch die Existenz einer modernen und glaubwürdigen Armee die beste Investition und Friedensvorsorge.An der anschliessenden HV handelte der Präsident die statutarischen Traktanden zügig ab. Neben dem Rückblick auf ein erfolgreiches Vereinsjahr vermeldete er «einen erfreulichen Mitgliederzuwachs durch Jungoffiziere». Mit dem Hinweis auf das 75. Langmoosschiessen LMS vom 30. November und dem Aufruf, sich weiterhin für eine starke Armee und die Sicherheit des Landes einzusetzen, schloss der Präsident den offiziellen HV-Teil.Willi Gerber

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