Er begann seine Deliktserie, indem er im April 2021 ins Berufs- und Weiterbildungszentrum Rorschach-Rheintal ging, die Herrentoilette aufsuchte, und im Waschbecken ein Feuer legte. Es entstanden 500 Franken Sachschaden. Zwei Wochen später wiederholte er den Streich. Diesmal löste der Brand den Feueralarm aus, worauf die Feuerwehr ausrückte. Diesmal waren es 10 000 Franken Sachschaden. Und dann ging es erst richtig los.
Zuerst legte er Brände, später belästigte er Frauen
Anfang Juli traf er an einer Bushaltestelle seine Mutter und machte sich mit ihrem Portemonnaie davon. Fünf Tage später schmiss er Steine gegen die Scheibe eines Snackautomaten vor der Spar-Filiale in Altstätten. Als diese nicht kaputtging, warf er stattdessen die Schaufensterscheibe des Spars ein. Die Polizei nahm ihn fest, bevor er etwas entwenden konnte. Im folgenden Jahr löste er unter anderem falsche Feueralarme aus, drang in eine private Liegenschaft ein, spritze dort mit Feuerlöschern um die Gegend und beschädigte ein Auto. Er wurde handgreiflich gegenüber Beamten, schubste in betrunkenem Zustand grundlos eine Frau, die stürzte und sich das Handgelenk brach.
Ab Oktober 2022 nahmen die Delikte des Obdachlosen eine noch beunruhigendere Wende. Er stellte sich vor die Fensterfront eines Kindergartens in Heerbrugg und beobachtete eine Musiklehrerin, die gerade eine Schülerin unterrichtete. Die Schülerin sass mit dem Rücken zur Fensterfront. Dann packte der Mann seinen Penis aus und fing an, vor der Lehrerin zu masturbieren.
Zwei Wochen später kehrte er zurück und wiederholte das Vorgehen bei einer anderen Lehrerin und tags darauf erneut bei der ersten Lehrerin.
Einmal zeigte er offenbar Reue, um umso heftiger fortzufahren
Ebenfalls näherte er sich von hinten einer unbekannten Passantin und fasste ihr zwischen die Beine. Für diese Tat verspürte er offenbar Reue. Denn einen Monat später erschien der Mann bei der Polizeistation Altstätten und gab an:
«Ich habe einen Seich mit einer Frau gemacht.»
Allerdings lief er nur drei Tage danach am helllichten Tag mit der Hand in der Hose masturbierend zwei Frauen nach. Drei Tage später das gleiche Spiel bei einer anderen Frau. Drei Wochen später belästigte er eine weitere Frau auf ähnliche Weise und kehrte unterdessen auch wieder zum Kindergarten zurück, um dort vor der Fensterfront zu onanieren, während drinnen eine Frau arbeitete.
Angesichts der Häufung der Delikte und, um den Beschuldigten von weiteren Verbrechen und Vergehen abzuhalten, sei eine Freiheitsstrafe angebracht, heisst es im Strafbefehl. Der Mann muss 150 Tage ins Gefängnis und zudem eine Geldstrafe und eine Busse von 3900 Franken zahlen.