30.08.2019

Nur zwei Saisonsiegerstarten zum WM-Rennen

In Abwesenheit von Mathieu van der Poel erwartet jeder Schurters achten Titel –dabei spricht viel für Flückiger.

Elite Männer In Mont Sainte-Anne (Kanada) finden nach 1998 und 2010 zum dritten Mal Mountainbike-Weltmeisterschaften statt. Vor neun Jahren gewann Thomas Litscher hier Gold im Team Relay und Silber im U23-Rennen. Im Weltcup erreichte der 30-jährige Thaler 50 km von Québec entfernt mal einen neunten Platz (2014). Im aktuellen Gesamtweltcup belegt der WM-Dritte von 2017 Rang 24. Zu den Favoriten zählt Litscher nicht. Er sagt: «Alles ist möglich.»Im U23-WM-Rennen vor neun Jahren feierte die Schweiz einen Dreifach-Sieg, schneller als Litscher war damals nur Mathias Flückiger. Der Oberaargauer gewann vor einem Jahr in Mont Sainte-Anne zudem sein erstes Weltcuprennen – kurz vor seinem 30. Geburtstag. Im Frühling doppelte Flückiger in Albstadt nach, in den letzten zwei Weltcups fuhr er jeweils aufs Podest. Der steile Parcours in Kanada ist dem leichten Athleten nahezu auf den Leib geschnitten.Nino Schurter wirkt nicht mehr unbesiegbarDer andere Saisonsieger am Start ist Nino Schurter. Der 33-jährige Bündner ist Weltmeister der Jahre 2009, 2012, 2013, 2015, 2016, 2017 und 2018 (in Mont Sainte-Anne 2010 wur-de er Sechster). Er ist der Topfavorit, aber den Nimbus der Unbesiegbarkeit hat er eingebüsst, seit der Holländer Mathieu van der Poel die Szene betreten hat. Der dreifache Saisonsieger, der Schurter in den letz-ten zwei Rennen vorgeführt hat, verzichtet aber auf die Cross-Country-WM, weil er in Yorkshire Strassenweltmeister werden möchte.Aber im Zuge van der Poels und auch Flückigers sind einige weitere Fahrer Schurter nähergekommen – allerdings waren weder der Brasilianer Henrique Avancini noch der Südtiroler Gerhard Kerschbaumer fähig, den Dominatoren der letzten Jahre in den Cross-Country-Weltcups dieser Saison zu besiegen: Wenn es eng wird, spricht die taktische Schlau-heit für Schurter, das war auch zwei- bis dreimal in seinen Duellen mit Flückiger zu beobachten.Avancini, der im Weltcup zweimal aufs Podest fuhr, und Kerschbaumer, der aufsteigende Form erkennen lässt, sind sicher Medaillenkandidaten, den Sprung auf die oberste Podeststufe traut ihnen allerdings kaum jemand zu. Der Kampf um die Goldmedaille scheint eine Schweizer Angelegenheit zu werden: Nino Schrter vs. Mathias Flückiger.Medaillenaspiranten sind auch der Tscheche Ondrej Cink, der Italiener Luca Braidot, der Niederländer Milan Vadder oder der Neuseeländer Anton Cooper, dem die Strecke in Mont Sainte-Anne behagt. Dann gibt’s ein paar Geheimtipps wie Litscher oder Florian Vogel. Dazu gehört auch David Valero Serrano, dessen spanischer Landsmann José Antonio Hermida vor neun Jahren in Mont Sainte-Anne Weltmeister wurde.Auch mindestens ein Franzose dürfte in den Medaillenkampf eingreifen. Nach dem Rücktritt Julien Absalons hat sich zwar keiner richtig profilieren können, aber immer wieder fährt einer nach vorne: Jordan Sarrou, Maxime Marotte, Titouan Carod, Stéphane Tempier und Victor Koretzky belegen im Gesamtweltcup geschlossen die Ränge sechs bis zehn. (ys)Live-TVSamstag, 31. August, ab 20.35 Uhr auf SRF zwei.

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