20.12.2018

Nur noch eine Regionale Zivilschutzorganisation Rheintal

Die Reorganisation des Zivilschutzes im Kanton St. Gallen sieht ab 2019 nur noch acht Zivilschutzorganisationen vor, bisher waren es 20. Die drei Zivilschutzorganisationen zwischen St. Margrethen und Rüthi werden zu einer einzigen zusammengelegt.

Bei Katastrophen und in Notlagen kommt der Zivilschutz zum Einsatz. In den vergangenen Jahren war dies im Rheintal vorwiegend bei Naturereignissen der Fall. Im Zuge der Umsetzung des vom Kanton vorgegebenen Projekts «Zivilschutz 2015+» werden im Rheintal auf 1. Januar 2019 die beiden Zivilschutzorganisationen Oberes Rheintal und Mittleres Rheintal zusammengelegt. Neu dazu kommt auch die Gemeinde St. Margrethen, die bisher eigenständig eine kommunale Zivilschutzorganisation geführt hat. Der ganze Wahlkreis wird abgedeckt – ausser RheineckDamit umfasst die neue Regionale Zivilschutzorganisation Rheintal (RZSO Rheintal) das Gebiet von zwölf politischen Gemeinden und deckt – ausser Rheineck – den ganzen Wahlkreis Rheintal ab. Mit der Zusammenlegung der Zivilschutzorganisationen soll der heutige Bestand von rund 600 Zivilschützern in den nächsten Jahren reduziert werden. Wie gross der personelle Abbau sein wird, ist noch nicht abschliessend definiert und hängt von den Erfahrungen der nächsten Jahre ab. Die Vereinbarung über die Zusammenarbeit in der Regionalen Zivilschutzorganisation Rheintal wurde von einem Lenkungsausschuss und einem Projektteam unter der Leitung von Thomas Ammann erarbeitet. Sie wurde in den letzten Wochen von den Räten aller beteiligten Gemeinden genehmigt. Als nächstes erfolgt die Auflage der Vereinbarung in den beteiligten Rheintaler Gemeinden und in der Stadt Altstätten. Die Neuorganisation der Zivilschutzorganisation untersteht dem fakultativen Referendum. Mit dem Projekt «Zivilschutz 2015+» beabsichtigt der Kanton, die heutigen Gefährdungen und die daraus resultierenden Einsätze besser abzustimmen. Professioneller und schneller ist das ZielNach einer recht langen Bearbeitungszeit auf kantonaler Ebene wird der Beschluss der Regierung nun von den Rheintaler Gemeinden innert kürzester Zeit umgesetzt. Künftig soll der Zivilschutz im Ereignisfall rascher und mit stärkeren Kräften einsetzbar sein. Die neu acht Zivilschutzregionen im Kanton St. Gallen sind autonom organisiert und unterstützen sich bei ausserordentlichen Ereignissen gegenseitig. Um all diese Anforderungen erfüllen zu können, muss der Zivilschutz mobiler werden. Dazu sind Fahrzeuge notwendig, mit denen die Mittel in die jeweils betroffenen Gemeinden oder Regionen transportiert werden können. Die Reorganisation «ZS 2015+» sieht auch auf Kaderebene strukturelle Anpassungen vor, um die Organisation nochmals zu professionalisieren. In diesem Zusammenhang werden verschiedene Schnittstellen detailliert überprüft. Ziel ist es, dass der Zivilschutz über den ganzen Kanton vereinheitlicht wird. Das Konzept «ZS 2015+» sieht zudem vor, dass die Zivilschutzorganisation Rheintal mit den sieben Feuerwehren in der Region eng zusammenarbeitet. Engere Partnerschaft mit der FeuerwehrDies war bereits bisher der Fall, doch wird dies nun verbindlich geregelt. Vorgesehen sind gemeinsame Übungen, um gegenseitig die Stärken und Schwächen der jeweiligen Organisation auszuloten. Bei Grossereignissen übernimmt der Regionale Führungsstab die übergeordnete Koordination für die Einsatzkräfte und organisiert zusätzlich benötigte Personal- und Sachressourcen. Führungsstäbe Oberes und Mittleres Rheintal bleibenTrotz der Zusammenlegung der Zivilschutzorganisationen wird vorerst an der bewährten Organisation der Führungsstäbe nichts geändert. Die politischen Behörden erachten es als wichtig, dass bei einem flächendeckenden Ereignis die strategische Ereignisbewältigung möglichst vor Ort und mit den nötigen Ortskenntnissen erfolgt. Nach wie vor wird es daher einen Führungsstab Oberes Rheintal und einen Führungsstab Mittleres Rheintal geben. Dank dem regelmässigen Austausch der beiden Stäbe sind sie darauf vorbereitet, sich im Ereignisfall gegenseitig wirkungsvoll zu unterstützen.Scheuble wird neu Präsident, Administration voll in RüthiMit dem Zusammenschluss der Zivilschutzorganisationen wurde der Bevölkerungsschutz im Rheintal neu organisiert. Das Präsidium übernimmt per 1. Januar 2019 der Rüthner Gemeindepräsident Philipp Scheuble. Er tritt die Nachfolge von Rolf Huber (Bevölkerungsschutzkommission Oberes Rheintal) und Christian Sepin (Bevölkerungsschutzkommission Mittleres Rheintal) an. Die Politische Gemeinde Rüthi wird damit auch die Funktion der Leitgemeinde der Bevölkerungsschutzkommission Rheintal übernehmen und ist künftig für die Ausführung sämtlicher administrativer Arbeiten im Bereich Zivilschutz/Bevölkerungsschutz zuständig. (gk)

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