12.08.2021

Nur ein Tor im Cup fehlt ihm noch

Im Spieltelegramm des Cupspiels Widnau – FC Zürich stehen drei Namen, die auch 13 Jahre später die Widnauer Kaderliste zieren - unter anderem jener von Diego Liechti.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
Daniel Lüchinger ist inzwischen Co-Trainer, Verteidiger Valentin Aggeler fehlt gegen GC wegen einer Rot-Sperre, die er sich Ende letzter Saison in Weesen eingehandelt hat. Nur Diego Liechti erlebt noch einen Cup-Hit gegen einen grossen Zürcher Verein.Den 18. Geburtstag nie vergessenAm 21. September 2008, am Tag des grossen Spiels, feierte Diego Liechti seinen 18. Geburtstag. Das Geburtstagskind hatte Mitte der ersten Halbzeit die grosse Chance, Widnau gegen den FCZ in Führung zu bringen. «Daniel Lüchinger spielte einen langen Ball nach links zu Sahin Irisme, der mich allein vor dem Goalie bediente. Aber er (Andrea Guatelli, Anm. d. Red.) lenkte ihn zum Eckball ab», schildert Diego Liechti. Er erinnert sich genau an die Szene: «Ich werde seit meinem 18. Geburtstag dauernd daran erinnert.» In den Tagen seit Widnau die Grasshoppers zugelost worden sind, hört er das wieder öfter. «‹Was wäre gewesen ...?›, fragen die Leute.» Nichts, sagt Liechti: «Wir hätten einfach 1:10 verloren.»Tatsächlich wurde es ein 0:6, das erste Gegentor fiel kurz vor der Pause. «In der zweiten Halbzeit brachen wir ein», sagt Daniel Lüchinger.Später als Spieler beim SC Brühl hatte Diego Liechti nochmals eine Chance, um im Cupmatch gegen Lausanne die Führung zu erzielen. Den Traum vom denkwürdigen Cuptreffer hat der bald 31-Jährige nicht vergraben, allerdings hat er inzwischen eine weit defensivere Rolle auf dem Feld. «Aber das 1:0 nach einem Corner in der 89. Minute – das wär’s doch!»Das Highlight zum zweiten Mal erleben«Vor dem Cupspiel gegen Zürich war ich viel aufgeregter als jetzt», sagt Diego Liechti. Er freut sich aber auf den Match gegen den anderen Zürcher Traditionsverein: «Das ist ein Highlight, das es für Amateurfussballer sonst höchstens einmal gibt, ich erlebe es zum zweiten Mal», sagt Liechti. Und er kann’s jetzt eher geniessen als beim letzten Mal: «Meine Rolle ist eine andere als vor 13 Jahren, nicht nur positionsbezogen, auch innerhalb der Mannschaft.» Als Captain wird Diego Liechti am Sonntag seine Mitspieler aufs Feld führen: «Ich bin einer der älteren Spieler und übernehme Verantwortung.» Nicht nur auf dem Feld, auch im Verein, für den er Social-Media-Inhalte füllt.Liechti hat mit Widnau schon zwei Aufstiege feiern können, fraglos auch Highlights. Aber die Cupspiele gegen Super-League-Vereine stuft er als Erlebnis höher ein. «Die Chance auf einen Sieg ist natürlich klein, aber wir werden sicher das Beste geben.» Der FC Zürich war vor 13 Jahren ein Spitzenteam in der Schweiz. GC ist zwar Rekordmeister, aber nach schwierigen Jahren erst wieder ins Oberhaus aufgestiegen. Liechti ist von der Zugkraft der Grasshoppers aber unverändert überzeugt: «GC gehört zu den Top 5 der möglichen Cup-Gegner.»

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.