28.03.2018

Nur der Aufstieg ist gut genug

Der FC Widnau startet als 2.-Liga-Leader und mit guten Aussichten im Cup in die Rückrunde.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
Die Eishockeymannschaft von der nahen Eishalle hat’s dem Fussballklub vorgemacht, wie ein Aufstieg zu schaffen ist. Können die Kicker im nächsten Juni nachziehen?Die Ausgangslage ist jedenfalls vielversprechend: Widnau ist Tabellenführer und hat die letzten sieben Meisterschaftsspiele gewonnen. Die zwei härtesten Verfolger sind Altstätten, das überraschend so weit vorne steht, und Weesen, das in der Winterpause substanziell geschwächt wurde. Zudem hat sich Widnau mit dem Talent Noah Thönig von Nachbar Diepoldsau-Schmitter geschickt verstärkt. Der zweite Neuzugang, Noah Massari von der U20 des FC Wil, passt nicht nur vornamentlich zu seinem neuen Kollegen, sondern auch perfekt ins Portefeuille der Aegeten-Kicker, die mit jungen, aber sehr talentierten Kickern den Aufschwung herbeiführen wollen. Favorit mit einer grossen SchwächeDer FC Widnau ist aufgrund aller dieser Fakten der Aufstiegskandidat Nummer 1 – ob ihm diese Rolle genehm ist oder nicht. Das erste Cup-Spiel des Frühlings – das dank einer gehörigen Portion Glück gegen St. Margrethen 5:4 nach Verlängerung gewonnen wurde, hat diese Favoritenrolle jedoch nicht verstärkt – eher im Gegenteil. Der FC Widnau zeigte trotz des Sieges Schwächen, die er in der Vorrunde nicht offenbart hat. Das Mittelfeld bekam das Spiel nie in den Griff, der im letzten Herbst überragende Daniel Lässer litt sichtlich unter dem Trainingsmanko, das damit zusammenhängt, dass er zurzeit die Rekrutenschule besucht.Und Widnau zeigte eine Schwäche, die es auch im Herbst nur punktuell hat verbergen können: Die Defensive inklusive Torhüter war nicht immer auf der Höhe des Geschehens. Es ist kein Zufall, dass in der Halbzeitrangliste Altstätten (2. Platz), Weesen (3.), Au-Berneck (4.), Ruggell (5.), St. Margrethen (6.) und Rapperswil-Jona II (8.) weniger Gegentreffer aufweisen als die Aegeten-Elf.Und die meist zutreffende Gleichung lautet: Spiele gewinnt eine Mannschaft im Angriff, Meisterschaften in der Abwehr. Widnau empfängt im Cup MontlingenTrotz dieses Mankos ist die Widnauer Spielstärke so beachtlich, dass nur der Aufstieg in die 2. Liga interregional gut genug ist. Auch die Breite des Kaders spricht für diese These: Welche andere 2.-Liga-Mannschaft kann es sich schon leisten, einen Spieler wie Noah Thönig zu Beginn auf der Bank zu lassen?Aber die Mannschaft von Trainer Sven Sonderegger hat nicht nur die Meisterschaft im Visier. Im Cup tanzt Widnau auf einer zweiten Hochzeit, die für den Verein fast bedeutender ist. Noch ein Spiel muss der FCW gewinnen, um erstmals seit 2008 wieder die Hauptrunde des Schweizer Cups zu erreichen. Im Halbfinal vom 17. oder 18. April empfängt Widnau den FC Montlingen. Um den zweiten OFV-Platz im Schweizer Cup spielen Flawil und Amriswil.Auch im Cup dient der Schlittschuh-Club Rheintal als Vorbild.

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