20.04.2022

Nun soll es auch in der Meisterschaft klappen

Der FC Widnau empfängt am Sonntag, 14 Uhr, das abstiegsbedrohte Calcio Kreuzlingen. Nach dem 4:3-Sieg im Cupspiel in Bern soll nun auch in der Meisterschaft wieder ein Dreier her.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 02.11.2022
Auf der Bodenweid in Bern-Bümpliz lief Minute 83, es stand 3:3. Helmar Andrade, zuvor schon als Torschütze und Assistgeber aufgefallen, bediente Kevin Egbon, der 19-Jährige erzielte mit seinem ersten Pflichtspieltor für das Widnauer Fanionteam das 4:3. Der FC Widnau musste zwar noch einige heikle Minuten überstehen, doch dann war er endlich da, der erste Pflichtspielsieg in diesem Jahr.Dank dem 4:3 bei Prishtina Bern hat der FC Widnau sich für die letzte Runde des Interregio-Cups qualifiziert. Noch eine Hürde müssen die Rheintaler überstehen, um es erneut in die erste Hauptrunde des Schweizer Cups zu schaffen. Diese Hürde hat einen grossen Namen: Es ist der Traditionsverein Concordia Basel, auch bekannt als «Congeli». Das Cupspiel wird am Sonntag, 19. Juni, nach Abschluss der Interregio-Saison stattfinden. Ein Sieg in Basel würde eine starke Saison krönen.Widnau hofft darauf, dass der Sieg im Cup auch für die Meisterschaft neue Kräfte freisetzt. Dort gelang der letzte Sieg nämlich vor sechs Spielen, seither warten die Widnauer auf einen Dreier. Am Sonntag, 14 Uhr, beim Heimspiel gegen das abstiegsbedrohte Calcio Kreuzlingen soll es nun wieder klappen.Trainerduo bleibt beim FC WidnauFür den Verein ist die aktuelle Formbaisse kein Grund, in Panik zu verfallen. Im Gegenteil: Er stärkt dem Trainerduo Andreas und Daniel Lüchinger mit einer Vertragsverlängerung just in dieser Phase entscheidend den Rücken – auch im Wissen, dass die aktuellen Resultate auch auf ein fast schon einzigartiges Verletzungspech zurückzuführen ist.Fallen Leistungsträger wie Daniel Lässer, Michael Alder oder Noah Massari für lange Zeit aus, wird es auch für das sonst so eingeschworene Widnauer Kollektiv in dieser starken Interregio-Gruppe schwierig. Einiges gibt aber doch Anlass zu Hoffnung. Vor allem die aktuelle Form von Helmar Andrade, der sich in den letzten Spielen in den Fokus gearbeitet und auch immer wieder geskort hat.«Cellis (wie die Lüchinger-Brüder genannt werden) haben einen wesentlichen Anteil an der sehr erfolgreichen Vorrunde, wo man als einziges Team der Gruppe 6 ungeschlagen, gemeinsam mit dem FC Weesen an der Tabellenspitze überwintern konnte», schreibt der FC Widnau in einer Mitteilung. Die Fortschritte des Teams seien erkennbar, der stetige Einbau junger Spieler werde weiter verfolgt. Der Verein beabsichtigt nun, die Mannschaft zusammenzuhalten und punktuell zu verstärken, «sodass man in der nächsten Saison vorne mitspielen kann.»Calcio Kreuzlingen ist in argen NötenWidnaus Gegner heisst Calcio Kreuzlingen. Die Grenzstädter hatten sich einst angeschickt, die Fussball-Hierarchie in ihrer Stadt auf den Kopf zu stellen, mittlerweile ist der FC Kreuzlingen jedoch wieder besser aufgestellt – vor allem in der Tabelle. Da hat der FCK als Fünfter noch reelle Aufstiegschancen, während Calcio sich gegen den Abstieg wehrt. Erst zehn Punkte hat das Team vom Döbeli geholt, das bedeutet sieben Rückstand auf den Strich.Im Hinspiel feierte Widnau einen souveränen Sieg. Zur Pause führten die Rheintaler 3:0, so stand es auch am Schluss. Doch Calcio hat sich im Winter verstärkt und zuletzt Achtungserfolge gefeiert: Beim 2:2 gegen Leader Weesen, zudem qualifizierten auch die Thurgauer sich (bei Liestal) für die letzte Runde des Interregio-Cups. Der letzte Sieg in der Meisterschaft datiert aus dem letzten Jahr – das ist aber auch bei Widnau so. Beide Teams holten 2022 in fünf Spielen zwei Punkte. Widnau wird sich konzentrieren müssen, um den Sieg zu holen. Zumal Gegner, die mitten im Abstiegskampf stecken, oft sehr unbequem sind.Das «Zwei» beim Derby in AltstättenDie zweite Mannschaft des FC Widnau war mit zwei Siegen ins Jahr gestartet: Erst gab es gegen Diepoldsau ein 2:1, dann ein wichtiges 3:2 in Triesen. Zuletzt folgte zwar wieder eine Niederlage (1:5 gegen den starken FC Schaan), aber insgesamt ist die Mannschaft auf Kurs.Auf Kurs, das bedeutet: Über dem Strich, im Moment würde das der Ligaerhalt bedeuten. «Es ist dem Verein wichtig, die zweite Mannschaft in der 3. Liga zu halten. So besteht weiterhin die Möglichkeit, jungen Spielern oder Kaderspielern der ersten Mannschaft, die nach einer Verletzung im Aufbau sind, sich via 3. Liga für die erste Mannschaft zu empfehlen», schreibt der FC Widnau in der gleichen Aussendung, in der er die Verlängerung mit dem Trainerduo bekannt gegeben hat. Zuletzt gelang Alban Lufi so der Sprung ins Fanionteam, auch Bledi Shala ist auf dem Weg dahin.Der Weg zum Ligaerhalt ist für die Kobelt-Elf aber doch noch lang. So steht an diesem Sonntag ein Spiel auf dem Programm, bei dem die Trauben besonders hoch hängen: Um 14.30 Uhr ist das «Zwoa» auf der Altstätter Gesa zu Gast. Der FCA ist im Rennen um den Aufstieg in die 2. Liga – und möchte ganz sicher nicht über die Widnauer Reserven stolpern.

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