21.08.2022

Noch nicht 18, aber bereits professionell ausgebildet

Die Jugendfeuerwehr Unterrheintal zeigte an ihrer Hauptübung, dass sie das Feuerwehrhandwerk beherrscht.

Von Max Tinner
aktualisiert am 02.11.2022
Max Tinner Buriet Einmal im Jahr hält die Jugendfeuerwehr Unterrheintal eine Hauptübung ab. Grad wie die Gemeindefeuerwehren. Dazu sind nicht zuletzt auch die Eltern eingeladen, denen die Jugendlichen dann zeigen können, was sie während ihrer monatlichen Übungen lernen. Diesmal fand der Anlass im Buriet rund ums Depot der Feuerwehr Rheineck-Thal-Lutzenberg statt. Drei Demonstrationen hatten die Ausbildner vorbereitet. Als erstes bauten die jugendlichen Feuerwehrlerinnen und Feuerwehrler eine Transportleitung von einem entfernten Hydranten in ein mobiles Wasserbecken. Mit einer Motorspritze beförderten sie das Wasser weiter zu einem Wasserwerfer.Eine solche Übungsanlage sei durchaus realistisch, erklärte Ausbildner Lucas Weder dem Publikum. Solche Wassertransporte seien etwa oft nötig, wenn Brände auf abgelegenen Bauernhöfen zu löschen seien. Weiter wurde ein Löscheinsatz gezeigt. Es zeigte sich, dass die Jugendlichen den Umgang mit dem Löschschlauch beherrschen – das Feuer war schneller gelöscht, als es die Einsatzleitung zum Brennen gebracht hatte. Das Wasser, mit dem sie es löschten, kam dabei von einem Tanklöschfahrzeug: «Der Jugendfeuerwehr stehen dieselben Mittel zur Verfügung wie den Feuerwehren auch», betonte Lucas Weder. Selbstredend werden die Fahrzeuge nicht von den Jugendlichen gefahren, sondern von Feuerwehrleuten, die nebst dem Dienst in ihrer Stammfeuerwehr auch für die Übungen der Jugendfeuerwehr Freizeit drangeben.Mit 18 fertig ausgebildet in der GemeindefeuerwehrAm dritten Posten bauten die Ältesten unter voller Atemschutzausrüstung eine Leonardo-Brücke, eine Holzkonstruktion, die Leonardo da Vinci zugeschrieben wird und ohne Nägel, Seile oder andere Verbindungselemente auskommt. Eine solche Brücke dürfte von einer modernen Feuerwehr kaum je gebaut werden. Die Übung soll vielmehr den Teamgeist stärken: «Im Einsatz muss man sich aufeinander verlassen können», erklärte Übungsleiter Andreas Baumgartner.Die Jugendfeuerwehr sei für die Gemeindefeuerwehren wichtig, betonte Kommandant Antonio Zichi. Mit 18 können nämlich deren Mitglieder direkt in die Feuerwehr ihrer Wohngemeinde übertreten – bereits fertig in allem ausgebildet, was andere neu Eintretende erst in Übungen und Kursen lernen müssen. Zichi lag es darum am Herzen, den Eltern dafür zu danken, dass sie ihre Kinder vertrauensvoll in der Jugendfeuerwehr mitmachen lassen. Und nicht von ungefähr machten sich auch die Kommandanten der Feuerwehren Mittelrheintal, St. Margrethen und Rheineck-Thal-Lutzenberg an der Hauptübung ein Bild vom Ausbildungsstand jener jungen Frauen und Männer, auf deren Übertritt in ihre Feuerwehr sie hoffen.HinweisMehr zur Jugendfeuerwehr auf www.firekids.ch. Weitere Bilder auf rheintaler.ch

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