11.11.2019

Noch kein kollektives Aufatmen

Zwei von drei Rheintaler Zweitligisten gewannen am Wochenende – es hätten auch drei Sieger sein können.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 03.11.2022
2. Liga Der dritte Sieger hätte Au-Berneck heissen können – ja eigentlich müssen. Auf der Degern lief schon die zweite Minute der Nachspielzeit, als Rorschach-Goldachs Knipser Oliver Baumann auf 3:2 verkürzte. Die Schlussoffensive der Gäste war damit nicht beendet, sondern erst so richtig lanciert: Das Spitzenteam vom Bodensee warf nochmals alles nach vorne und kam in der fünften Nachspielminute tatsächlich noch zum 3:3. Der Torschütze hiess auch diesmal Oliver Baumann – er trug in der Vergangenheit auch einmal das Au-Bernecker Trikot.Für die Mittelrheintaler ist das doppelt bitter. Einerseits, weil sie durch ein Doppelpack von Emir Muratoski und einen Treffer Nurkan Ibrahimis verdient 2:0 und 3:1 führten und ein gutes Spiel zeigten, andererseits aber auch, weil sie so in der Tabelle nicht von der heissen Zone wegkommen.Mit zwölf Punkten liegt der FC Au-Berneck auf dem zehnten Rang, dem ersten über dem Strich. Schluein Ilanz hat nur einen Punkt weniger, Rheineck deren zwei. Die Realität auf der Degern heisst Abstiegskampf – obwohl das Team dafür zu gut scheint. Mit dem Punkten will es aber nicht so richtig klappen.Nur St. Margrethen in der vorderen HälfteDer einzige Rheintaler Zweitligist, der in der vorderen Tabellenhälfte steht, heisst St. Margrethen. Die Polverino-Elf bezwang in einem unterhaltsamen Spiel Vaduz II mit 1:0, holte so seine Punkte 14, 15 und 16 und geht als Fünfter in die Winterpause. St. Margrethens Sieg war verdient, führte die Mannschaft doch spielerisch die feinere Klinge als der Gegner.Sie erspielte sich auch mehr Torchancen – die Verwertung dieser war jedoch ungenügend, was vielleicht auch die bisher nur 17 erzielten Tore erklärt. Burak Eris, Valdon Axhija, Liridon Maliqi und Stefano D’Amico hatten vor der Pause gute Chancen, genutzt hat sie jedoch keiner von ihnen. Beinahe bestrafte Vaduz diese offensive Fahrlässigkeit: In den zehn Minuten vor der Pause, St. Margrethens schwächste Phase, beschäftigte Dejan Djokic Torhüter Fabio Staudacher gleich mehrfach. Der Rheintaler blieb in diesem Duell aber immer Sieger.Kurz nach der Pause entwischte St. Margrethens Torjäger Maliqi nach schönem Zuspiel in die Tiefe der gegnerischen Abwehr und schob gekonnt ein. Das 1:0 war nicht nur das einzige Tor des Spiels, sondern auch sein achtes Saisontor. Bei diesem Spielstand blieb es bis zum Schluss, obwohl die Platzherren plötzlich nervös und hektisch wurden und ernsthaft riskierten, den Vorsprung noch zu verspielen. Aber es ist alles gut gegangen – St. Margrethen ist zur Winterpause der beste Rheintaler Zweitligist.Hujdur-Show bei Altstättens KantersiegAuf St. Margrethen folgt in der Rheintaler Rangliste der FC Altstätten. Dieser steht zur Saisonhälfte auf dem siebten Rang und hat vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. Das ist weniger als im Städtli erwartet worden war, gehörte der FCA letzte Saison doch zur Spitzengruppe der 2. Liga, Gruppe 1. Mit dem 7:1 gegen Romanshorn gelang der Heeb-Elf jedoch im letzten Spiel im Jahr 2019 ein spektakulärer Befreiungsschlag. Dass Altstätten 15 Punkte hat, hat es auch dem besten Rheintaler Stürmer zu verdanken.Adis Hujdur, Torjäger und vorbildlicher Teamplayer, hat in acht Einsätzen 13 Tore erzielt und liegt so in der Rheintaler Torschützenliste (siehe links) deutlich vorn. Fünf seiner Tore erzielte er am Sonntag, er besiegte den desolaten Aufsteiger Romanshorn damit praktisch im Alleingang. Fünf Tore in einem Spiel sind eine ausserordentlich starke Ausbeute. Die anderen beiden Altstätter Tore erzielten Julian Bösch und Yves Kuster.

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