15.01.2021

«Nicht erstarren, tief durchatmen»

Schon wieder zehrt Corona am Geduldsfaden. Eine Rheintaler Therapeutin und ein Personaltrainer geben Anregungen.

Von Hildegard Bickel
aktualisiert am 03.11.2022
Hildegard BickelDie Hoffnung auf eine Besserung der Lage erhielt einen herben Dämpfer. Die verschärften Massnahmen des Bundesrates schränken ab Montag erneut ein. Wie lässt es sich durchhalten in einer Situation, die auf das Gemüt drückt, Unsicherheit und Ängste schürt? «Möglichkeiten packen, die erlaubt sind», sagt Irmgard Durot, Therapeutin und Seminarleiterin in Rheineck. «Sich nicht einengen lassen von Dingen, die nicht möglich sind.»Sie betont, eine Kombination zu finden von konstruktiven Gedanken und körperlicher Entspannung. «Nicht erstarren, tief durchatmen.» Nach einem Tag im Homeoffice empfiehlt sie das Hüpfen auf einem Minitrampolin. Eine wirkungsvolle Methode, um Ängste und Kummer abzubauen, sei zudem die Klopfakupressur, bei der nichts weiter als die eigenen Hände nötig sind. Anleitungen finden sich online. «Täglich einen Powerwalk einplanen», ist die Devise des Personaltrainers und ehemaligen Spitzenringers Steven Graf aus Altstätten. «Bewegung im Freien, im Wald, tut dem Körper gut, unterstützt den Stoffwechsel und stärkt das Immunsystem.» Auch wenn die Massnahmen ein Rückschlag sind, so wertet er es positiv, dass sich Menschen vermehrt Gedanken über ihren Lebensstil machen. Die Nachfrage nach individuellem Training sei gestiegen. «Die Gesundheit nimmt einen höheren Stellenwert ein. Der Körper ist unser Kapital, ist er gesund, wirkt sich das auf den Geist aus.»Wesentlich sei es, trotz Homeoffice oder Kurzarbeit, Strukturen im Alltag aufrechtzuerhalten. «Es hilft, verbindliche Termine festzulegen und einzuhalten.» Sei es zum gemeinsamen Essen, Sport ausüben oder für weitere Aktivitäten.Realistische Ziele setzenSteven Grafs Erfahrungen aus dem Spitzensport lassen sich durchaus übertragen auf die momentane Lage. Nach einer Enttäuschung soll man sich ei-ne Pause gönnen und danach wieder Ziele stecken, «das gibt Halt».Um Motivation aufzubringen, müssten die Ziele realistisch sein. «Für die eigene Fitness können das einfache Kraft- oder Yogaübungen zu Hause sein.» Man dürfe sich nicht zu viel vornehmen, sagt Graf. «Hingegen sollen Ziele nachhaltig sein, damit sie weiterverfolgt werden, sobald wieder Lockerungen das Leben erleichtern.»

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