10.12.2021

Neun Kulturschaffende bekommen Werkbeiträge

Die Unterstützungsgelder der Ausserrhodischen Kulturstiftung fallen in diesem Jahr leicht höher aus als üblich.

Von Astrid Zysset
aktualisiert am 02.11.2022
Astrid ZyssetTrotz des starken Schneefalls und der grassierenden Coronapandemie war der Aufmarsch zur Werkbeitragsvergabe am Mittwochabend im Lindensaal in Teufen gross. Jedes Jahr vergibt die Ausserrhodische Kulturstiftung mit 10 000 Franken dotierte Werkbeiträge, um das Kulturschaffen im Kanton zu fördern. Matthias Weishaupt, Präsident der Ausserrhodischen Kulturstiftung, sprach davon, dass die Feier einen «besonderen Moment» darstelle. Wohl auch, weil sie im vergangenen Jahr coronabedingt online stattfinden musste. «Das hatte einmalig seinen Reiz. Wir vom Stiftungsrat sind aber froh, dass wir das nun nicht mehr müssen.»Einen Wermutstropfen gebe es denn aber doch. Auf die von Weishaupt als wichtig taxierte Vernetzung zwischen den Kulturschaffenden musste verzichtet werden. Aufgrund der Pandemie wurde der Apéro am Ende der Feier gestrichen. «Vielleicht gelingt aber auch eine Vernetzung in einer kleinen Gruppe und mit Maske.»36 Anträge sindeingegangenDie insgesamt fünf Fachgruppen bewerteten vorgängig 36 Eingaben und beantragten dem Stiftungsrat, insgesamt neun Förderbeiträge zu sprechen. In der Sparte Kunst und Design wurde in diesem Jahr kein Werkbeitrag verliehen; jene Fachgruppe empfand, dass die eingereichten Beiträge nicht die erforderlichen Qualitäten aufwiesen.Im Bereich Bildende Kunst und Architektur erhielten Caroline Ann Baur aus Gais, Lika Nüssli aus Speicher und Wassili Widmer, ebenfalls aus Gais, die Beiträge zugesprochen. «Literatur, Tanz und Theater» zeichnete die Schriftsteller Nora Brägger (Speicher) und Simon Froehling (Walzenhausen) sowie die Tänzerin Mara Natterer (Trogen) aus. Beim Film wurde nur ein Werkbeitrag verliehen. Der ging an Geena Gasser aus Wolfhalden. Deren Kurzfilm, welcher tanzende Guetzli zum Thema hatte, wurde den Anwesenden denn auch gleich gezeigt. Und in der Sparte Musik wurden der Jazzmusiker Mario Castelberg (Wolfhalden) und der Komponist Joel Schoch aus Schwellbrunn mit dem Beitrag bedacht.Der Präsident der Kulturstiftung gab bekannt, dass die Werkbeiträge ab diesem Jahr leicht höher ausfallen. Unter einer Bedingung – wenn die mit dem Beitrag bedachten Kunstschaffenden die 600 Franken, die es zusätzlich gibt, in ihre individuelle Vorsorge investieren. «Der Stiftungsrat musste in diesem Jahr feststellen, dass bei vielen das Bewusstsein für die Sozialversicherungen fehlt. Auf diese Weise können wir darauf Einfluss nehmen.» Weishaupt erinnerte auch an die privaten Stiftungen, die in Zeiten von Corona Nothilfegelder für Kunstschaffende sprechen. Seit Frühling 2020 wurden Unterstützungsbeiträge in der Höhe von rund 190 000 Franken gesprochen. Weishaupt nannte diese Form der Hilfe «eine bemerkenswerte Leistung von Staat und Privaten».Eine Reise in die StaatenDas Artist-in-Residence-Stipendium ging in diesem Jahr an die in Trogen wohnhafte Künstlerin Karin Karinna Bühler. Mit diesem Stipendium können Kunstschaffende für eine begrenzte Zeit an einem frei gewählten Ort ihre Projekte erarbeiten und umsetzen. Bühler möchte nach Los Angeles, Washington, New York und Mexiko reisen, um auf den Spuren der Schriftstellerin Lucy Lippard zu wandeln. Drei haben sich umsStipendium beworbenSie wolle sich das Quellmaterial des Werkes «Six Years» anschauen, gab die Preisträgerin in ihrer Dankesrede an. Zudem wolle sie mit möglichst vielen Personen sprechen, die auf irgendeine Weise mit dem Buch verknüpft sind. Insgesamt drei Künstlerinnen und Künstler hatten sich in diesem Jahr für das Artist-in-Residence-Stipendium beworben.

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