Iris OberleAus dem Bericht des Amtes für Volksschule und Sport über die Zukunft der Sekundarstufe I vom Mai 2011 geht hervor, dass mit dem demografischen Wandel ein massiver Rückgang der Schülerzahlen zu erwarten sei. So werde bis 2019 mit einem Rückgang von 25 Prozent innerhalb von acht Jahren gerechnet.Ein Blick in die Zukunft zeige andere Anforderungen: «Ein zukunftsgerichtetes Bildungswesen muss allen Kindern und Jugendlichen Schlüsselkompetenzen im Sinne von Wissen, Fähigkeiten und Einstellungen vermitteln, die ihnen ermöglichen, sich am stetig wandelnden gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Leben zu beteiligen.»Projektgruppe hat zwei Jahre lang gearbeitetUm den Voraussetzungen gerecht zu werden, hat sich im Mai 2016 eine Projektgruppe der Oberstufe Walzenhausen daran gemacht, ein neues Schulmodell auszuarbeiten. Während dieser Zeit hat die Projektgruppe die Lehrpersonen in den Prozess mit einbezogen. Auch der Gemeinderat, der von Beginn an wohlwollend hinter den Veränderungen gestanden hatte, wurde laufend über die Fortschritte informiert. Ende Oktober 2017 wurde das neue Modell den Eltern, Anfang November den Sekschülern und den Sechstklässlern präsentiert. Das Departement Bildung hat es nun gutgeheissen, dies auf Empfehlung des Gemeinderates.Schüler haben sich schon teils daran gewöhntDer Unterricht wird anders als früher. Zwar werden bestimmte Fächer in Stammklassen unterrichtet, nur umfassen diese neu drei Jahrgänge (1. bis 3. Oberstufe). Zusätzlich werden die Schüler in gewissen Fächern in Jahrgangsklassen und in Mathema-tik, Französisch, Englisch und Deutsch weiterhin in Niveaus beschult. Schon heute ist es so, dass die Schüler in diesen Fächern in unterschiedliche Niveaugruppen eingeteilt sind. Durch das Kurssystem am Nachmittag, das vor vielen Jahren eingeführt wurde, sind die Schüler Durchmischung gewohnt. «Das ist für die Schüler eine grosse Bereicherung: Sie kennen nicht nur ihre Klasse, sondern alle Schüler der Schule», so Andrea Schuler, Lehrerin und Projektmitglied.Die Rolle der Lehrpersonen wird anders. Zwar hat der Unterricht, in dem der Lehrer im klassischen Sinn im Schulzimmer unterrichtet, nicht ausgedient, doch begleiten und coachen sie die Schüler nun auch im neuen Lernraum. Die Methodenvielfalt nimmt zu. «Alle Lehrer sind speziell ausgebildet worden», sagt Schulleiter José Alberto Lorca.Die Lehrer freuen sich aufs neue Modell«Das neue Modell ist bei den Lehrern auf positives Echo gestossen, obwohl in der Anfangsphase bei einigen Verunsicherung da war», sagt der Schulleiter. «Die Zusammenarbeit unter den Lehrern wird mit dem neuen Modell gestärkt, weil es pro Klasse Lehrerteams gibt. Darauf freuen sich viele.» Auch Eltern und Schüler stünden dem neuen Schulmodell positiv gegenüber. Vielleicht auch, weil zwischen allen mehrmals ein Austausch stattgefunden hat.Das neue Schulmodell verspricht viel. Schulleiter wie Lehrer sind überzeugt, dass es ein grosser Gewinn für die Schule ist. Davon überzeugt ist auch Gemeinderat und Schulpräsident Markus Pfister: «Nach fast einem Jahr als Schulpräsident bin ich stolz, mit so einem motivierten und engagierten Team zusammenarbeiten zu dürfen. Ich bin überzeugt, dass uns die Umsetzung gelingen wird.»