08.09.2021

Neues Bad nicht ganz sorgenfrei

Das neue Hallenbad in Altstätten hat Mängel zu beheben, kann fürs schlechte Sommerwetter aber dankbar sein.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Gert BrudererBald ist die erste Sommersaison mit dem zumindest am Anfang umstrittenen Kombiticket vorüber. Zur Erinnerung: Wer das neue Hallenbad der Oberrheintaler Gemeinden oder das Freibad besucht, hat einen Kombitarif zu bezahlen.Der Eintrittspreis ist somit höher als in anderen Gemeinden des St. Galler Rheintals, das Ticket berechtigt dafür zum Besuch sowohl des Freibades als auch des Hallenbades.Revision im Hallenbad: Weshalb erst jetzt?Ganz wunschgemäss verlief die erste Sommersaison nicht. Die Verantwortlichen sprachen schon im Juni von «Kinderkrankheiten einer neu in Betrieb genommenen Anlage».Nun stehen dem Hallenbad die Revisionsarbeiten bevor, und so fragen sich manche: Wieso jetzt?Wäre es nicht besser, diese Arbeiten generell in den Sommer zu verlegen, weil dann (in «normalen» Jahren) auf das Freibad ausgewichen werden könnte?Betriebsleiter Roland Gächter antwortet, die Verlegung der Revisionswochen (20. September bis 1. Oktober) in den Sommer sei geprüft, aber verworfen worden. Gründe seien die personellen Ressourcen und technische Abhängigkeiten.Unter Revision muss man sich Folgendes vorstellen: Die ganze Anlage (Frei- und Hallenbad) wird heruntergefahren, durch das eigene Personal umfassend gereinigt und überholt, teilweise mit Unterstützung spezialisierter Unternehmen und aufgrund von bestehenden Wartungsverträgen.Sämtliche Mitarbeitenden seien im Einsatz.Bei einer Hallenbad-Revision gleichzeitig das Freibad zu führen, sei unmöglich, meint Roland Gächter, beziehungsweise wäre zusätzliches Personal nötig. Ausserdem spielt mit, dass einzelne technische Komponenten sowohl für das Hallenbad als auch das Freibad betrieben werden, speziell bei der Badwassertechnik.Diese Komponenten könnten nur bei einer gesamthaften Betriebseinstellung gewartet werden, erklärt der Betriebsleiter.Lärmproblem ist grösste «Kinderkrankheit»Zu den erwähnten «Kinderkrankheiten» gehört ein Lärmproblem. Das beheizte Wellness-Aussenbecken (mit direkter Verbindung zum Hallenbad) führte zu berechtigten Beschwerden aus der Nachbarschaft. Selbst wenn Badegäste im «Sprudelbad» in angemessener Lautstärke reden, ist in einiger Entfernung jedes Wort zu hören.Schon Mitte Juni berichtete diese Zeitung darüber und schrieb, der Grund liege darin, dass die Rückwand, die Gebäudekonstruktion mit dem vorstehenden rechten Winkel und das Wasser des Aussenpools wie ein Verstärker wirkten.Das «Sprudelbad» wurde deshalb unter der Woche schon um 19 Uhr geschlossen statt um 21 Uhr wie das Hallenbad. Auch am Wochenende war die Öffnungszeit für den Aussenpools verkürzt.Das Ziel des Verwaltungsrates ist es, das Aussenbecken grundsätzlich zu den ordentlichen Hallenbad-Betriebszeiten geöffnet zu haben.Hätte sich dieses Problem nicht vorhersehen lassen müssen? Die Antwort bleibt vorerst offen. Roland Gächter meint, eine Beurteilung sei erst möglich, wenn die Klärung abgeschlossen sei und alle Berechnungen vorlägen. Gegenwärtig würden die in Frage kommenden baulichen und technischen Massnahmen zur langfristigen und nachhaltigen Schallreduktion von Experten geprüft.Für die Umsetzung baulicher Massnahmen werde voraussichtlich ein Baugesuch nötig sein.Dass es fast den ganzen Sommer über regnerisch und öfter kühl war, erwies sich für die Badanlage in Altstätten als Vorteil. Denn der Kombieintritt liess sich so als ein beachtlicher Vorzug empfinden.Fürs Hallenbad war der schlechte Sommer gutViele Badegäste seien zuerst einige Längen im Freibad geschwommen, hätten dann ins Schwimmerbecken des Hallenbads gewechselt und sich anschliessend im Sprudelbecken entspannt. «Die Saisonkarte konnte folglich trotz des langnahaltenden schlechten Wetters ausgenützt werden.» Von Badegästen sei dazu sinngemäss folgende Rückmeldung gekommen: «Das Angebot gefällt mir und ich überlege mir, ein Jahresabo zu kaufen», es sei dank des Einheimischen-Tarifs «gar nicht so teuer».

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