Die Jugendlichen der Dörfer Rebstein und Marbach verbringen viel Zeit in der Schule miteinander. Viele von ihnen besuchen die gleiche Klasse in der Oberstufe Rebstein-Marbach. Ab September steht ihnen ein Jugendtreff offen: Punto MaRe öffnet in der «Sonnenhalde».Jugendliche bestimmen die Jugendarbeit mitLucas Kägi (28) aus Rorschach ist seit einem Jahr Jugendarbeiter in der Evangelischen Kirchgemeinde Rebstein-Marbach. Berufsbegleitend absolviert er eine Ausbildung zum Sozialdiakon und Gemeindeanimator an der TDS Aarau (Höhere Fachschule Theologie, Diakonie, Soziales). Als er die «Sonnenhalde» in Rebstein erstmals betrat, war das einstige Schulzimmer leer geräumt. Ideen, wie der Jugendraum genutzt werden soll, wollten erst gefunden werden.Von Beginn an beteiligte Lucas Kägi die Jugendlichen daran, eine Entscheidung zu fällen. Er führte regelmässige Gruppentreffen ein, zu denen er die Siebt- und Achtklässler aus der Kirchgemeinde einlud, um das Jahresprogramm zu planen. Schliess-lich ging es auch darum, mit welchen Aktivitäten die Jugendlichen ihre Credits sammeln können. Der Punktestand muss nämlich stimmen, falls sie in der dritten Oberstufe zum Konfirmandenunterricht zugelassen werden möchten.Aus den Gruppentreffen erwuchsen mehrere, rege besuchte Angebote, um sich näher kennenzulernen und miteinander die Freizeit zu gestalten. Die Jugendlichen bastelten Adventskränze, lernten raffinierte alkoholfreie Drinks zu mixen oder bastelten Geschenke und verpackten sie zudem originell. Ein Anlass steht noch bevor. Ein Filmemacher aus Rorschach befasste sich mit dem Thema Sucht. Er wird seinen Film vorführen und mit den jungen Menschen diskutieren.Und darüber hinaus entsteht der offene Jugendtreff. Den Jugendraum in der «Sonnenhalde» füllen Lucas Kägi und die Jugendlichen nach den Sommerferien mit Möbeln und Inhalt. Einen Namen hat der Jugendtreff bereits: Punto MaRe. «Er setzt sich aus Punto für Punkt und MaRe für Meer zusammen», sagt Lucas Kägi. Weiter steht Ma für Marbach und Re für Rebstein. Entgegengesetzt zur Kirch- und Schulgemeinde und manchem Zweckverband ist hier Marbach zuerst genannt. «Wir kehren den Namen um, damit einmal Marbach im Vordergrund steht.» Er soll vor Augen halten, dass die Jugendlichen beider Dörfer in die «Sonnenhalde» in Rebstein einladen.Credits können sich die künftigen Konfirmanden auch im Jugendtreff verdienen, indem sie zum Beispiel Ämtli in Küche oder Kiosk übernehmen. «Die Jugendlichen tragen auch im Betrieb des Punto MaRe Verantwortung», sagt Lucas Kägi. Das fördere den Bezug zum und die Atmosphäre im Projekt. Punto MaRe öffnet zum ersten Mal am Freitag, 10. September, von 19 bis 21 Uhr. Er steht allen Jugendlichen im Oberstufenalter beider Dörfer offen, egal ob sie einer Konfession angehören oder welche diese ist.Die Jugendlichen legen die Regeln selbst fest«Wir wollen hier eine gute Gemeinschaft ausserhalb der Schule leben», sagt Lucas Kägi. Das können auch Vereine nicht leisten. Sie sprechen Menschen an, die ein bestimmtes Hobby ausüben. Vorerst bis Januar 2022 öffnet Punto MaRe einmal im Monat. «Danach schauen wir, ob wir etwas justieren müssen», sagt Lucas Kägi. «Die Jugendlichen legen die hier geltenden Regeln selbst fest.» Der Jugendarbeiter ist zuversichtlich, dass der Jugendtreff gut startet. «Ich hatte einen schweren Einstieg wegen Corona», sagt er. Trotzdem habe er die Jugendlichen kennengelernt und mit ihnen ein rechtes Programm auf die Beine gestellt. «Ich weiss, wer hinter dem Jugendtreff steht», sagt er.Wie das Eröffnungsfest gestaltet wird, entscheiden diejenigen, die am Gruppentreff nach den Sommerferien teilnehmen. An der Bar werden ziemlich sicher alkoholfreie Drinks gemixt und serviert.