04.07.2022

Neuer Glanz in der Theresienkirche

In einem feierlichen Gottesdienst weihte Bischof Markus Büchel Altar, Taufbecken, Ambo und Tabernakel ein.

Von Susi Miara
aktualisiert am 02.11.2022
Er sei bereits als 13-jähriger Schüler der Marien­-burg an der Theresienkirche regelmässig vorbeigelaufen, sagte Bischof Markus Büchel zu Beginn des Festgottesdienstes. Umso mehr freue er sich, die frisch renovierte Kirche einweihen zu dürfen, die mit dem Entzünden der Osterkerze eingeläutet wurde. Diese überbrachte Felix Schumacher, Präsident der Evangelischen Kirchgemeinde Rheineck, als Geschenk zur Altarweihe.Der Ambo ist der «Tisch des Wortes»Mit der Weihe des Wassers und des Taufbeckens ging es weiter zur Segnung des Ambos, «den Tisch des Wortes», wie Bischof Markus Büchel ihn in seiner Predigt bezeichnete. So wie der Altar der «Tisch des Brotes» ist, sei der Ambo nicht einfach ein Rednerpult, sondern solle als eine Einheit und als «Tisch des Wortes» betrachtet werden.Einen Höhepunkt des Gottesdienstes bildete schliesslich die Weihe des Altars. Zunächst taufte ihn der Bischof mit Weihwasser. Weiter salbte er ihn mit Chrisam und räucherte ihn mit Weihrauch. Gemeinsam mit fünf weiteren Geistlichen feierten Bischof und Festgemeinde die Eucharistie, zu deren Beginn das «Ewige Licht» entzündet wurde – als Zeichen, das im Tabernakel geweihtes Brot liegt.Musikalisch mitgestaltet wurde der Gottesdienst durch den Chor Cantamus und den Gospelchor RhyThal.Ein beeindruckendes RaumerlebnisTitus Ladner von der RLC Architekten AG erinnerte in seiner Festrede an Otto Linder, der 1932 die Theresienkirche entworfen hatte. Ausserdem erwähnte er die Rheinecker Kirchbürgerschaft, die den Mut aufbrachte, die Neugestaltung des Gotteshauses umzusetzen. Heute steht die Theresienkirche un­ter Denkmalschutz, sie gilt als erster Kirchenbau der Moderne in der Ostschweiz.Er sei ein spezielles Got­teshaus mit beeindruckendem Raumerlebnis, sagte Titus Ladner und lud die Kirchenbesucherinnen und -besucher zu einem visuellen Rundgang ein. Er begann in der Altarzone mit den neuen Zugängen zur Theresien-Kapelle und dem Kirchhof sowie dem Chorraum mit Akustikwand. Ladner setzte den Rundgang bei den wiedergeöffneten Nischen und dem neuen freistehenden Kreuz fort.Für die RLC Architekten sei es eine Herausforderung gewesen, den Raumeindruck zu bewahren und mit den ursprüng­lichen Elementen bestmöglich rückzuführen, aber auch die heutige Zeit mit ihren Veränderungen, der Technik und den funktionalen Anforderungen in Einklang zu bringen. Auch beim Material nahmen die Verantwortlichen Bezug auf den Bestand und Otto Linder. Es sei ein Raum entstanden, der durch Bewegung, Licht und Klang seine Wirkung entfalte, ebenso die Messinglinien, die sich um den Kirchenraum hoch zum Altar und Ambo zögen. Auch die Kuppel hinterlässt mit ihren beleuchteten Lisenen einen mannigfaltigen Eindruck. Ebenso der Chorraum. Er ist Teil des Raums, bietet aber mit der Theresien-Kapelle Rückzugsmöglichkeiten. «Die Theresienkirche ist ein Raum, der von und mit der Gemeinschaft lebt und sich auch wieder verändert», sagte Titus Ladner. «Daher wünsche ich mir, dass dieser Ort weiterhin Stätte des Gebets und der christlichen Begegnung ist.»Diesen Wunsch brachte auch Kirchenverwaltungsratspräsident Albert Schumacher vor: «Die Kirche ist nicht nur ein Gebäude, vielmehr ein Raum, in dem Gemeinschaft gelebt werden soll.»Stadtpräsident Urs Müller setzte sich mit der Zahl 18 ausei­nander. Unter dieser Nummer sei die Theresienkirche in der Schutzverordnung eingetragen. Er spannte einen Bogen zur Bibel: Die Zahl 1 steht für Gott, die Zahl 8 für Jesus Christus. Urs Müller wünschte der katholischen Kirchgemeinde, dass die Gläubigen ebenso ihren Bezug zu Gott in der Theresienkirche finden mögen.Verteilt rund um die The­resienkirche schickten schliesslich alle Kirchbürgerinnen und Kirchbürge bunte Luftballons als Gruss zum Himmel.

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