10.03.2021

Neuer Gewerbepark für die Stadt

Wo EgoKiefer Fenster herstellte, entsteht ein Gewerbepark mit dem Namen Frame (englisch für Rahmen).

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Seit drei Jahren gehört die Liegenschaft der Valrheno Immobilien AG mit Sitz in Diepoldsau. Sie möchte mit dem Gewerbepark Frame «ein zukunftsweisendes Projekt anstossen» und die Wirtschaftsregion stärken. Altstättens Stadtpräsident Ruedi Mattle nennt es einen «Glücksfall», dass eine regional verankerte Immobiliengesellschaft das Areal besitzt und es neuen Nutzern zugänglich macht.Wirtschaftliches SchwerpunktgebietDer Kanton sieht das ehemalige EgoKiefer-Areal als A-(sprich: Top)Standort für die Standortvermarktung. Damit wird ihm die gleiche Bedeutung beigemessen wie etwa dem Widnauer Viscoseareal. Zu dieser Ehre kommt der neue Altstätter Gewerbepark dank seiner Lage und seiner Grösse. Mit 4,5 Hektaren ist er so gross wie die Altstätter Altstadt.[caption_left: So darf man sich das Innenleben der Hallen vorstellen.]Daniel Müller, Leiter Standortförderung des Kantons St.Gallen, spricht von einem wirtschaftlichen Schwerpunktgebiet. So grosse zusammenhän- gende Gewerbeflächen an gut erschlossener Lage seien rar. In einer Medienmitteilung der Firma Valrheno wird Müller so zitiert: «Aus Sicht der Standortförderung ist die Umnutzung ein Gewinn für die ganze Region.»Grosser Platz und Wohnhäuser gehören zum ArealDer Gewerbepark hat eine Nutzfläche von rund 25000 m2 und verfügt über vier mehrgeschossige Hallenmodule für Produktion und Lager sowie zwei Bürotrakte. Die Büros sind bis auf Weiteres vom Bundesamt für Bauten und Logistik gemietet.Die Differenz von zwei Hektaren zwischen Gesamt- und Nutzfläche erklärt sich so: Zur Liegenschaft gehören nicht nur ein riesiger Parkplatz und das einstige Egokiefer-Holzlagerareal unter freiem Himmel, sondern ausserdem zwei Mehrfamilienhäuser und ein Einfamilienhaus (einst Liegenschaften der Fürsorgestiftung von EgoKiefer). Weder für den grossen Platz noch die Wohnliegenschaften hat Valrheno derzeit irgendwelche Pläne.Bezugsbereit ist «Frame» ab 1. JuliFür die Neupositionierung des Areals als Gewerbepark ist unter anderem die Modularisierung der Flächen in kleinere Einheiten geprüft worden. Dabei hat sich gezeigt, dass eine Unterteilung der Flächen in kleinere Einheiten ab 500 m2 möglich ist.[caption_left: Blick von der Elsenackerstrasse, also von Südwesten, auf das Areal.]Bezugsbereit ist der Gewerbepark Frame ab 1. Juli. Interessant seien die flexibel gestaltbaren Flächen für eine ganze Reihe von Branchen, sagt Livia Koller von der Diepoldsauer Sonnenbau Dienstleistungs AG, die für die Vermietung des Areals und die Beratung verantwortlich ist. Bereits sei man mit verschiedenen regionalen Firmen in Kontakt, die Interesse an gewissen Flächen bekundet hätten.Den Eigentümern des Areals schwebt eine grosse Diversität mit verschiedenen, grossen und kleineren Firmen vor. Vorstellbar seien Nutzungen in den Bereichen Produktion, Handel, Industrie, Technologie, Logistik oder Freizeit, sagt Livia Koller. Als Beispiele nennt sie einen kleinen Handwerksbetrieb oder ein grosses Unternehmen, das mehr Fläche braucht oder sich neu in Altstätten ansiedeln möchte.Die Eigentümer des Areals stellen sich überdies vor, dass sich innerhalb des Gewerbeparks Synergien entwickeln.Grosses gedecktes AnlieferungsterminalDas Areal ist (auch durch den öV) bestens erschlossen, die Gebäude sind in einem sehr guten baulichen Zustand. Es besteht ein grosses gedecktes LKW-Anlieferungsterminal mit zwei Fahrspuren. Es sei für die Bereitstellung, Verladung und für den Transport von Gütern perfekt, ist in der Medienmitteilung zu lesen. Die Hallen können auf den verschiedenen Ebenen direkt oder über Warenlifte und Kräne bestückt werden.[caption_left: Zufahrt vom Areal zur Schöntalstrasse.]Mattle spricht von «grosser Chance»Weil das Areal zu einem grossen Teil an Wohnquartiere grenzt, stellt sich die Frage nach der langfristigen Ausrichtung. Die Valrheno Immobilien AG meint hierzu, die künftigen raumplanerischen Veränderungen im Gebiet würden natürlich beobachtet und das Areal «auch über Generationen hinaus nachhaltig weiterentwickelt». Bei diesen langfristigen Überlegungen sei die Umnutzung eines Teils des Areals in Wohnen durchaus denkbar.Stadtpräsident Ruedi Mattle meint zur gleichen Frage, die Verbindung von Wohnen, Arbeiten und Leben werde in Zukunft an Bedeutung gewinnen; kurze Wege zwischen den verschiedenen Aufenthaltsorten würden zum Standortvorteil. Insofern erachtet er die Situation beim Gewerbepark Frame als grosse Chance für die Zukunft. «Auch wenn wir von einem mittel- bis langfristigen Horizont sprechen, wäre es meines Erachtens falsch und kurzsichtig, heute auf eine reine Wohnnutzung zu setzen», sagt Mattle.«Rahmen für Tat- und SchaffenskraftMartin Schmid, der Leiter Kantonale Planung im Amt für Raumentwicklung und Geoinformation (Areg), stellt sich für das Areal produzierende und gewerbliche Betriebe und «idealerweise solche im Technologiebereich» vor, wie er kürzlich auf Nachfrage schrieb.Die Stadt hat punkto Mieterstruktur keine Idealvorstellung, erhofft sich aber mittel- bis langfristig eine Nutzung, welche die erwähnte Symbiose von Wohnen, Arbeiten, Freizeit etc. schafft und dem Gewerbepark Frame, getreu seiner Bezeichnung, einen «Rahmen» für Tat- und Schaffenskraft, übergreifende Zusammenarbeit und Innovation gibt.https://www.frame9450.ch

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.