Widnau 25.01.2024

Neuer Dorftheater-Regisseur: «Zu Beginn war ich sicher eine Herausforderung»

Das Dorftheater Widnau feiert am 13. April doppelt Premiere: Mit einem neuen Stück und einem neuen Regisseur. Im Interview stellt sich Hartmut Hofer vor.

Von Susi Miara
aktualisiert am 25.01.2024

Unter der Regie von Hartmut Hofer bringt das Dorftheater Widnau das Stück «Single Shopping» auf die Bühne. Im Interview spricht der Vorarlberger über seine Erwartungen an ein Laientheater und verrät, wie er als Regisseur zum Dorftheater Widnau kam.

Herr Hofer, wie wird man Regisseur?

Hartmut Hofer: Mein Einstieg 
in die Theaterwelt begann beim Amateurtheater-Verein, dem «Spielkreis Götzis», wo ich zunächst als Tontechniker für Geräusche tätig war. Bald darauf erhielt ich die Gelegenheit, den Krimi «Gaslicht» zu inszenieren, was meinen Durchbruch als Regisseur markierte. Ein Highlight war zweifellos die Gründung des ersten professionel­len Unterhaltungstheaters, des «Vorarlberger Volkstheaters» (VOVO) im Jahr 2006, gemeinsam mit Stefan Vögel. Dort übernahm ich die Position des künstlerischen Leiters.

Welches sind die Aufgaben eines Regisseurs?

Er sollte immer allen einen Schritt voraus sein. Meistens übernimmt er die Auswahl des Stücks, besetzt die Schauspieler und leitet die Proben. Der Regisseur sollte einfach wissen, was er möchte und eine klare Vorstellung davon haben, wie das Stück beim Publikum ankommen soll. Er sollte in der Lage sein, Schauspieler und Schauspielerinnen zu motivieren, sie herausfordern, ohne dass der Spass verloren geht.

Wie sind Sie zum Dorftheater Widnau gestossen?

Vor Jahren stand ich bereits in Kontakt mit dem Präsidenten des Dorftheatervereins, Gianni Ceraolo. Da für die aktuelle Produktion ein neuer Regisseur gesucht wurde, kam er auf mich zu. Bis dato kannte ich niemanden aus dem Team und hatte noch keine der Produktionen gesehen – eine Herausforderung also.

Wie sind Sie mit dem Probenverlauf zufrieden?

Wir proben bereits seit Oktober einmal wöchentlich – und ich bin sehr zufrieden. Für das En­semble war ich zu Beginn sicher eine «Herausforderung». Ich bin sehr genau, oft pingelig und überlasse kaum etwas dem Zufall. Ich kann mir vorstellen, dass es vor meinem Antritt mehr Raum für freie Interpretation beim Spielen gab. Aber alle halten sich ausgezeichnet und ich bin richtig stolz auf sie. Die Disziplin, die ich in Widnau vorfand, ist für mich bisher einzigartig auf der Ebene Laientheater.

Was ist Ihnen beim aktuellen Projekt besonders wichtig?

Ich schätze die alten Schweizer Sitcoms wie «Mannezimmer» oder «Fascht e Familie» sehr. Sie heben sich deutlich von anderen deutschsprachigen Sitcoms ab, denn die Schauspieler spielten ihre Rollen ernsthaft und fügten nicht unnötig alberne Elemente hinzu, nur weil sie sich selbst lustig fanden. Das ist mir bei meinem Ensemble in Widnau wichtig, und mein Ehrgeiz treibt mich an, es vielleicht genau so umzusetzen.

Warum sollte man «Single Shopping» sehen?

Einfach, um einen unterhaltsamen und beschwingten Abend zu erleben. Durch meine Erfahrung als Regisseur in Komödien wird die Produktion sicherlich eine neue Note erhalten. Eine Mundartkomödie mit einer Prise Musikrevue – das sind doch genügend Gründe, oder?

Das Dorftheater Widnau zeigt an sechs öffentlichen Vorstellungen das neue Stück «Single Shopping». Sie finden statt am 13., 15., 18., 19. und 20. April, jeweils um 19.30 Uhr; am Sonntag, 14. April, um 16.30 Uhr. Der Vorverkauf startet am 31. Januar auf www.eventfrog.ch und der Website www.dorftheater.ch. Wer keine Möglichkeit hat, online Tickets zu buchen, kann die Reservation bei der Raiffeisenbank Mittelrheintal in Widnau vornehmen lassen.


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