24.01.2021

Neue Märkte dank neuem Koffer

Die Plaston AG investierte vier Millionen Franken in die Entwicklung und Fertigung eines neuen Koffers.

Von Andrea C. Plüss
aktualisiert am 03.11.2022
Innovation Der von der Plaston AG entwickelte neue Koffer macht Handwerkern das Leben leichter. Der robuste Kunststoffkoffer ist stapel- und koppel-bar und vereinfacht dadurch das Mitführen verschiedenster Werkzeuge und Geräte sozusagen in einem Zug oder besser, mit einem Gang. Entwickelt hat das Widnauer Unternehmen die Neuheit im Rahmen einer strategischen Partnerschaft mit dem deutschen Elektrowerkzeughersteller Metabo aus Nürtingen, den Plaston bereits seit mehreren Jahren sowohl in China als auch in Deutschland beliefert.Ein Koffer vorerst für den europäischen MarktLetzten Sommer kam die Metabox auf den Markt – so der Name des Koffers. Den Auftrag zur Entwicklung des neuen Koffers hatte die Plaston AG 2019 erhalten. Dem voraus gingen intensive Monate, in denen sich die Entwicklungsabteilung des Kofferherstellers in Widnau mit den Kundenbedürfnissen – auch im Hinblick auf das Design und das Zubehör, wie Trolleys und Adapter – auseinandersetzte.Gefertigt wird die neue Koffergeneration im tschechischen Werk in Sluknov. Um für den Produktionsstart und die Mehrmengen bereit zu sein, hat Plaston etwa vier Millionen Franken in neue Produktionsanlagen sowie Hilfsmittel investiert. Zur Absicherung der Investitionen wurde ein Mehrjahresvertrag mit Metabo abgeschlossen.Der neue Koffer ist vorerst für den europäischen Markt bestimmt. Der erste und wichtigste Abnehmer ist aktuell Metabo. «Es ist jedoch der Wunsch beider Seiten, diesen Koffer auch anderen Firmen, also Drittkunden, anzubieten», sagt Alexander Gapp, CEO der Plaston AG. Dafür würden Farbe und Logo gewechselt, die Koffer-Funktionen blieben jedoch unverändert. Für Handwerker wäre dies ein grosser Vorteil. Sie könnten die Metabox mit den Elektrowerkzeugen der Firma Metabo auch mit Koffern anderer Werkzeuganbieter koppeln. Dass Fabrikate verschiedener Marken mit einem System abgedeckt werden können, sei ein grosser Vorteil, sowohl für den Handwerker als auch für das Koffer-Produkt an sich. Am Markt existieren bereits zwei etablierte Systeme deutscher Anbieter. «Das Potenzial des neuen Koffers ist gross und könnte zu weiteren Investitionen im tschechischen Werk führen», wagt Alexander Gapp eine Prognose.Ein Koffer, der den Falltest bestehtAlle Koffer der neuen Generation besitzen eine UN-Zulassung. Dies bedeutet, dass kabellose Geräte und deren Batterien vom Handwerker nicht mehr separat transportiert werden müssen, wie es sonst aus Sicherheitsgründen vorgeschrieben ist, sondern er diese ab sofort gemeinsam im Koffer verwahren und transportieren kann. Um eine UN-Zulassung zu erhalten, werden die Koffer anspruchsvollen Falltests unterzogen, bei denen sie auf ihre Belastbarkeit geprüft werden. Plaston ist weltweit der einzige Kofferhersteller, der UN-zertifiziert ist.Alexander Gapp blickt, was die Neuentwicklung angeht, optimistisch in die Zukunft: «Wir gehen davon aus, dass sich der Umsatz mit Metabo im Jahr 2021 nahezu verdoppeln wird. Der Umsatz mit Drittkunden könn-te das heutige Niveau von Metabo erreichen. Insofern ist eine Verdreifachung des Umsatzes in den nächsten drei Jahren das Ziel.» Dass es Plaston gelang, den Serienstart des Koffers letzten September trotz aller coronabedingten Einschränkungen an den Plaston-Standorten zu gewährleisten, freut den CEO besonders.

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