04.04.2019

Neue Lebensformen erproben

Die Visionäre des Vereins Zwischennutzung Gärtnerei hoffen, eine ökologische Sozialsphäre zu erschaffen, die gleichzeitig jedermann als öffentlicher Treffpunkt offensteht. Auch Schulen machen mit.

Von Chris Eggenberger
aktualisiert am 03.11.2022
Chris EggenbergerDas Gelände der ehemaligen Gärtnerei Müller zwischen dem Coop und der Firma EgoKiefer lag acht Jahre lang brach. Im letzten Herbst hat sich dann eine Gruppe von jungen kreativen Menschen und Architekten unter der Leitung von Roger Graf die Nutzungsrechte für das 4300- Quadratmeter-Areal gesichert. Über die nächsten fünf Jahre will die Gruppe das momentan noch wenig wohnliche Gelände aufwerten. Was nach Ablauf dieser Zeit mit dem Gelände passiert, ist heute noch unklar.Es sei ein Experiment, in dem neue Arbeits- und Lebensformen erprobt werden sollen, sagen Thomas Oesch und Fiona Tobler vom Verein Zwischennutzung Gärtnerei. In den Containern, die das Areal seit Kurzem schmücken, werden Ateliers und eine Massagepraxis entstehen; auch Wohnen im Container sei nicht ausgeschlossen, erklärt Tobler.Das funktioniere problemlos, Strom und Wasseranschlüsse seien aus Zeiten der Gärtnerei noch vorhanden.Zusammen leben und wachsen«Man ist sich nicht immer einig, das ganze Projekt ist sehr dynamisch, das aber ist auch das Spannende», erklärt Architekt Oesch. Man wolle ein ökologisches Zusammenleben fördern.Auch eine kleine Gartenlandschaft soll auf dem Zwischennutzungsareal entstehen. Rund 300 Quadratmeter teilen sich das Projekt «let it grow» der Schulen Altstätten mit einem Gemeinschaftsgarten, der allen Interessierten zum Mitgärtnern offen steht.Der ganze Vorstand sei überrascht gewesen über die grossartige Unterstützung, die er von aussen erhalten habe, erklären die beiden, an den sogenannten Bautagen hätten viele Leute angepackt. Auch solche, die nicht direkt in die Zwischennutzung involviert sind.Roger, der SammlerDas Inventar des Vereins besteht überwiegend aus wiederverwerteten oder fehlproduzierten Stücken. «Roger ist ein richtiger Sammler», meint Thomas Oesch. Von vielerorts bekomme das Projekt zudem Stücke geschenkt.Die Zusammenarbeit mit der Stadt läuft bisher positiv. Mit lokalen Bildungsinstituten sei man im Gespräch über die Nutzung des Areals als Spielplatz, sagt Oesch.Grössere, laute Events werden dem Projekt aus Respekt vor der Nachbarschaft fernbleiben müssen. Kleinere Gruppen wie Mittagstische oder Kunstausstellungen aber seien herzlich willkommen: Unter dem Motto «Alles ist grün» werden Ende April schon erste Werke ausgestellt.www.zwischennutzung-gaertnerei.ch

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