Die Bildung der Insel sei nicht auf mangelnde Instandhaltung und Geschieberäumung zurückzuführen, schreibt die Internationale Rheinregulierung (IRR) in einer Medienmitteilung. Es handele sich dabei um natürliche Ablagerungen an einer Flussmündung in einen See, wie sie vielerorts in den Alpen im Zuge eines fortschreitenden Verlandungsprozesses vorkämen.So am Ticino im Lago Maggiore, an der Reuss im Urnersee, an der Aaremündung im Bielersee oder an der Bregenzerach im Bodensee. Das diesjährige hochwasserfreie Abflussgeschehen führte laut IRR dazu, dass die Insel in dieser Grösse entstehen konnte. Aufgrund des ungewöhnlich niedrigen Seewasserstands ist sie nun seit einigen Monaten mit freiem Auge gut erkennbar.Die Entwicklung des Alpenrhein-Deltas im Bodensee wird überwacht und seit dem Jahr 1911 periodisch vermessen. Der Feststoffeintrag wird an zwei Messstellen im Rhein seit 2009 kontinuierlich registriert. Auf dieser Basis wird die weitere Entwicklung der Rheinmündung in den Bodensee mit Unterstützung eines Expertenteams überprüft und mit Computermodellen simuliert."Die Hochwassersicherheit ist durch diese Verlandungserscheinungen aktuell nicht beeinträchtigt, es besteht daher auch kein Handlungsbedarf", schreibt die IRR in ihrer Pressemitteilung weiter. Alleine auf der rechten Seite der Insel sei eine Tiefenrinne vorhanden, in der mehr als das erforderliche Abflussprofil freigehalten sei.Die Insel ist laut IRR ein Indiz für eine beginnende dynamische Bildung eines Mündungsdeltas am Ende der Vorstreckungsdämme.Die Internationale Rheinregulierung hat die Rheinbauleitung Österreich beauftragt, eine mittlerweile bereits laufende Studie über die mögliche künftige Entwicklung der Mündung des Alpenrheins erstellen zu lassen. Diese wird vom Institut für Seenforschung, Langenargen und von der Versuchsanstalt für Wasserbau der ETH Zürich begleitet.