11.05.2021

Neue Einsprache gegen Mauer

Gegen das neue Baugesuch des Altstätter Museumsvereins ist eine Einsprache eingegangen.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Hans-Peter Enderli hat sie eingereicht und begründet sie im Wesentlichen damit, dass das Projekt früheren Aussagen widerspreche. In der Broschüre zur Abstimmung über den (von der Bürgerschaft bejahten) Kredit der Stadt Altstätten sei auf dem Titelblatt eine offene Variante der Gartengestaltung abgebildet gewesen.In der Broschüre habe es sodann geheissen: «Mit der Integration des Durchgangs in die Gesamtanlage entsteht ein lärmgeschützter, dreiseitig umschlossener Hof, der dem ehemaligen Garten von 1788 gleicht. Dieser Bereich kann für vielfältige kulturelle Veranstaltungen genutzt werden.» Nun aber, führt Enderli in seiner Einsprache aus, sei ein vierseitig umschlossener Hof geplant.Im Januar gab es erst eine TeilbewilligungDer Stadtrat hat im Januar für den Aussenbereich erst eine Teilbewilligung erteilt und den besonders umstrittenen (geplanten) Teil der Museumsmauer zur neuerlichen Prüfung zurückgewiesen. Der Museumsverein hat sodann das gleiche Projekt noch einmal eingereicht, mit einer allerdings erweiterten Begründung. Einerseits wird eingehend mit historischen Aspekten (bzw. früheren städtebaulichen Gegebenheiten) argumentiert, andererseits das öffentliche Interesse thematisiert.Der Stadtrat hatte zu seiner Beschränkung auf eine Teilbewilligung ausgeführt, das öffentliche Interesse stehe einer weitgehend nach innen gerichteten Gestaltung des Museumsareals entgegen. Es sei wichtig, dass «bei der Gestaltung und Dimensionierung dieses Abschnitts ergänzend auch die Wirkung auf und aus dem öffentlichen Raum (Rabengasse, Obergasse) Berücksichtigung findet».Mauer werde nicht als hoch wahrnehmbar seinDer Museumsverein erklärt in seinem erneut eingereichten Baugesuch, dass auch der Denkmalschutz im öffentlichen Interesse sei. Der Inhalt und die genaue Tragweite des öffentlichen Interesses liessen sich «nicht in eine einfache, allgemeingültige Formel fassen».In seinem aktuellen Baugesuch weist der Museumsverein eingehend darauf hin, dass die Mauer, wie sie vorgesehen sei, nach deren Bau nicht als hohes Gebilde wahrzunehmen sei. Aus einer gewissen Distanz, zum Beispiel aus der Obergasse, werde die Mauer nicht die Wirkung eines hohen, störenden Baukörpers haben.Eine offene Gestaltung kommt aus denkmalpflegerischer Sicht nicht in Frage. Der beigezogene Experte beruft sich unter anderem darauf, dass das Prestegg-Areal vor 1900 von einer Mauer umschlossen gewesen sei. In der Abstimmungsbroschüre war, wie erwähnt, die Rede von einem «Hof, der dem ehemaligen Garten von 1788 gleicht». Hans-Peter Enderli weist darauf hin, dass früher auch ein Obertor, eine Stadtmauer und der Schelmenturm bestanden hätten. Um die Stadt zu öffnen, seien diese Bauten abgerissen worden.Enderli: «Früher war die Mauer begründet»Im 19. Jahrhundert sei die durchgehende Mauer bei der Prestegg begründet gewesen, weil der Palast von der reichen Familie Custer bewohnt wurde und der Garten zu ihrem privaten Wohnraum gehörte. Später sei die Museumsmauer teilweise abgebrochen und der Prestegg-Garten zu einem öffentlichen Ort geworden. Die Errichtung einer Mauer wäre nach Enderlis Auffassung «ein Zeichen der Abschottung und Trennung».

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