Gemeinden
Neobiota sind nichts Böses. Tiere und Pflanzen vermehren sich – wie die Menschen es auch tun – und verbreiten sich in für sie geeignete Lebensräume.
Bert Stankowski.
Bild: pd
Einige Lebewesen aus anderen Ländern haben bei uns aber keine Konkurrenten oder Fressfeinde, wie sie es in ihren Heimatländern haben. Da liegt das Problem. Finden gebietsfremde Arten geeignete Bedingungen vor, verbreiten sie sich zulasten unserer einheimischen Flora und Fauna.
Im Moment ist die Liste der invasiven Neophyten, bleiben wir einmal bei den Pflanzen, mehr als 40 Arten lang: aus China, Amerika, Südostasien und anderen, klimatisch ähnlichen Gegenden. Neophyten können manchmal invasiv werden und ökologische Probleme verursachen. Die Liste der Tiere wird laufend länger, schon gehören Fische und Krebse dazu, Muscheln und vielerlei Insekten. Ja so herzige Gesellen wie Waschbären, Graue Eichhörnchen und die schöne Rostgans. Wie können wir helfen, die Verbreitung zu stoppen oder wenigstens einzudämmen? Einige einfache Massnahmen, die wir treffen können, um die Invasionen zu stoppen, ist vermehrte Aufmerksamkeit. Zum Beispiel im Garten:
Denken Sie einheimisch und stellen Sie sicher, dass die Pflanzen, die Sie für Ihren Garten kaufen, nicht invasiv sind.
Ersetzen Sie invasive Pflanzen im Garten durch nichtinvasive Alternativen. Oder auch beim Wandern: Reinigen Sie Ihre Stiefel, bevor Sie in einem neuen Gebiet wandern. So können per «Anhalter reisende» Unkrautsamen und Krankheitserreger gestoppt werden.
Reisen Sie ins Ausland, bringen Sie keinen Schädling mit heim. Obst und Gemüse, Pflanzen, Insekten und Tiere können Schädlinge tragen oder selbst invasiv werden.
Lassen Sie keine Aquarienfische und -pflanzen, lebende Köder oder andere exotische Tiere in die Wildnis frei.
Und dann wäre noch die aktive Hilfe in Freiwilligenarbeit in den Naturschutzvereinen. Machen Sie in Ihrem örtlichen Park, in der Gemeinde oder einem Wildschutzgebiet mit, um gebietsfremde Arten zu entfernen. Helfen Sie auch, andere über die Bedrohung aufzuklären.
In einem Forum, in dem ich kürzlich erklären wollte, dass ebendiese gerade genannte Pflanze invasiv ist, wurde mir geantwortet: «Das ist doch mir egal, mir gefallen sie halt!» So dürfen wir aber nicht weitermachen.
